Trost: Unterschied zwischen den Versionen

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==Trost ist ein Grundbedürfnis==
==Trost ist ein Grundbedürfnis==
Wenn ein Kind [[Schreiende Kleinkinder|schreit]], weil es sich zum Beispiel mit einem Werkzeug verletzt hat, mit dem es eigentlich gar nicht hantieren durfte, braucht es "trotzdem" Trost. Denn Trost ist ein [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnis des Kindes]]. Der Trost muss deshalb immer bedingungslos sein, also unabhängig davon, ob das Kind "selbst schuld" an der Misere ist oder ob es von einem anderen Kind geschlagen wurde.
Wenn ein Kind [[Schreiendes Kleinkinr|schreit]], weil es sich zum Beispiel mit einem Werkzeug verletzt hat, mit dem es eigentlich gar nicht hantieren durfte, braucht es "trotzdem" Trost. Denn Trost ist ein [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnis des Kindes]]. Der Trost muss deshalb immer bedingungslos sein, also unabhängig davon, ob das Kind "selbst schuld" an der Misere ist oder ob es von einem anderen Kind geschlagen wurde.


Grundbedürfnisse des Kindes sollten insbesondere in der Phase der Vertrauensbildung Vorrang vor allem anderen haben, also grundsätzlich auch vor Ihren eigenen [[Bedürfnisse der Eltern|Bedürfnissen als Eltern]]! In den ersten beiden Lebensjahren des Kindes müssen Sie deshalb bereit sein, im Zweifel grundsätzlich zu Gunsten des Kindes zu entscheiden. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Sie auch mal einen Bus verpassen, weil das Kind auf dem Weg zur Haltestelle hingefallen ist und nun zuallererst getröstet werden will, bevor es auch nur einen weiteren Schritt machen kann. Jungen Eltern mag das anfangs schwer fallen, da sie sich zum Beispiel gewohnt sind, Wegzeiten knapp berechnen zu können. Gerade Kleinkinder brauchen aber auch Zeit für Unvorhergesehenes. Diese Zeit müssen Sie als Eltern unbedingt "investieren" können, zumal Sie schon bald überaus grosszügig dafür belohnt werden! Denn ein Kind, das genügend getröstet wurde, lernt entsprechend schnell mit [[Frustration]] umzugehen und kann seinerseits [[Toleranz des Kindes|Toleranz]] entwickeln.
Grundbedürfnisse des Kindes sollten insbesondere in der Phase der Vertrauensbildung Vorrang vor allem anderen haben, also grundsätzlich auch vor Ihren eigenen [[Bedürfnisse der Eltern|Bedürfnissen als Eltern]]! In den ersten beiden Lebensjahren des Kindes müssen Sie deshalb bereit sein, im Zweifel grundsätzlich zu Gunsten des Kindes zu entscheiden. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Sie auch mal einen Bus verpassen, weil das Kind auf dem Weg zur Haltestelle hingefallen ist und nun zuallererst getröstet werden will, bevor es auch nur einen weiteren Schritt machen kann. Jungen Eltern mag das anfangs schwer fallen, da sie sich zum Beispiel gewohnt sind, Wegzeiten knapp berechnen zu können. Gerade Kleinkinder brauchen aber auch Zeit für Unvorhergesehenes. Diese Zeit müssen Sie als Eltern unbedingt "investieren" können, zumal Sie schon bald überaus grosszügig dafür belohnt werden! Denn ein Kind, das genügend getröstet wurde, lernt entsprechend schnell mit [[Frustration]] umzugehen und kann seinerseits [[Toleranz des Kindes|Toleranz]] entwickeln.


Trost braucht das Kind, sobald es [[Schreiende Kleinkinder|schreit]]. Das gilt in der Phase der Vertrauensbildung unbedingt. Gerade Kleinkinder sind bei Schmerz oder Trauer kaum mehr fähig, sich sprachlich auszudrücken, sondern schreien einfach. Zureden oder Fragen der Eltern helfen dann rein gar nichts. Vergessen Sie auch gleich, dass das Kind mit Schreien irgendetwas bezwecken würde, dazu ist es noch gar nicht fähig (es sei denn, es wäre schon vorher durch [[manipulierende Eltern]] [[Verziehen|"verzogen"]] worden). Erklärungen oder gar Begründungen sind also weder nötig noch hilfreich, wären sogar [[kontraproduktiv]]. Das Kind braucht einzig und allein Trost, bedingungs- und voraussetzungslos! Als Eltern müssen Sie also nicht einmal nachträglich in Erfahrung bringen können, um was es ging, wenn Sie das Kind bloss getröstet haben. Kleinkinder leben ja noch voll im [[Hier und Jetzt]], das heisst, alles, was gerade war, hat im nächsten Moment schon keine Wichtigkeit mehr.
Trost braucht das Kind, sobald es [[Schreiendes Kleinkinr|schreit]]. Das gilt in der Phase der Vertrauensbildung unbedingt. Gerade Kleinkinder sind bei Schmerz oder Trauer kaum mehr fähig, sich sprachlich auszudrücken, sondern schreien einfach. Zureden oder Fragen der Eltern helfen dann rein gar nichts. Vergessen Sie auch gleich, dass das Kind mit Schreien irgendetwas bezwecken würde, dazu ist es noch gar nicht fähig (es sei denn, es wäre schon vorher durch [[manipulierende Eltern]] [[Verziehen|"verzogen"]] worden). Erklärungen oder gar Begründungen sind also weder nötig noch hilfreich, wären sogar [[kontraproduktiv]]. Das Kind braucht einzig und allein Trost, bedingungs- und voraussetzungslos! Als Eltern müssen Sie also nicht einmal nachträglich in Erfahrung bringen können, um was es ging, wenn Sie das Kind bloss getröstet haben. Kleinkinder leben ja noch voll im [[Hier und Jetzt]], das heisst, alles, was gerade war, hat im nächsten Moment schon keine Wichtigkeit mehr.


Kinder hingegen, die nicht genügend getröstet werden, beginnen sehr schnell zu [[jammern]] und entwickeln Strategien, wie sie wenigstens zu einer [[Ersatzbefriedigung]] kommen. Solches Fehlverhalten verlieren Kinder dann aber nicht einfach so, sondern es kann sich ganz im Gegenteil zu eigentlichen psychischen Störungen entwickeln (wie zum Beispiel [[Sucht]] oder [[Depressionen]]).
Kinder hingegen, die nicht genügend getröstet werden, beginnen sehr schnell zu [[jammern]] und entwickeln Strategien, wie sie wenigstens zu einer [[Ersatzbefriedigung]] kommen. Solches Fehlverhalten verlieren Kinder dann aber nicht einfach so, sondern es kann sich ganz im Gegenteil zu eigentlichen psychischen Störungen entwickeln (wie zum Beispiel [[Sucht]] oder [[Depressionen]]).
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{{Themen}}
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* [[Grundbedürfnisse des Kindes]]
* [[Grundbedürfnisse des Kindes]]
* [[Schreiende Kleinkinder|Schreien]]
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* [[Toben]]
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* [[Mitgefühl]]
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