Wut: Unterschied zwischen den Versionen

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===Wut und Leidenschaft===
===Wut und Leidenschaft===
Menschen, die ein klares Ziel vor Augen haben, das ihnen wichtig ist, sind auch bereit dafür zu leiden. Sie nehmen beschwerliche Hindernisse in Kauf oder persönliche Nachteile, wenn sie dafür etwas Grösseres, zum Beispiel für die Gesellschaft Wichtiges, erreichen können. Diese Leidenschaft hat viel mit dem Gefühl der Wut zu tun. Wut gibt dem Menschen die Kraft, die Unbill des Lebens zu überwinden. Das kann zum Beispiel bei einer Fussballmannschaft beobachtet werden, die in einem Spiel von einem Fehlentscheid des Schiedsrichters oder einem groben Foul eines Gegenspielers benachteiligt ist: Spielte sie bisher vielleicht eher lustlos, entwickelt sie plötzlich eine überraschende Leidenschaft und kann das Spiel in eine ganz andere Richtung drehen.
Menschen, die ein klares Ziel vor Augen haben, das ihnen wichtig ist, sind auch bereit dafür zu leiden, zeigen also [[Leidenschaft]]. Sie nehmen beschwerliche Hindernisse in Kauf oder persönliche Nachteile, wenn sie dafür etwas Grösseres, zum Beispiel für die Gesellschaft Wichtiges, erreichen können. Diese Leidenschaft hat viel mit dem Gefühl der Wut zu tun. Wut gibt dem Menschen die Kraft, die Unbill des Lebens zu überwinden. Das kann zum Beispiel bei einer Fussballmannschaft beobachtet werden, die in einem Spiel von einem Fehlentscheid des Schiedsrichters oder einem groben Foul eines Gegenspielers benachteiligt ist: Spielte sie bisher vielleicht eher lustlos, entwickelt sie plötzlich eine überraschende Leidenschaft und kann das Spiel in eine ganz andere Richtung drehen.


Leidenschaft bedeutet aber nicht etwa, sich oder anderen Menschen absichtliches Leid zuzufügen, sondern eigenes Leid in Kauf zu nehmen, ganz unabhängig davon, was die Ursache ist. Diese Fähigkeit erwirbt das Kind schon sehr früh, nämlich dann, wenn es von seinen Eltern [[Trost|getröstet]] wird, und zwar unabhängig davon, was die Ursache für sein Leid ist. Wenn das Kind zum Beispiel mit dem Fahrrad über einem Randstein fährt, obwohl Sie ihm davon dringend abgeraten haben, und dabei und stürzt, muss es "trotzdem" getröstet werden. Denn Trost muss bedingungslos sein. So erfährt das Kind, dass es (zu) hohe Ambitionen haben darf, dabei leidvoll scheitern darf und trotzdem geliebt wird. Es kann sich dann gewissermassen mit dem Randstein oder dem elterlichen Rat [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|versöhnen]].
Leidenschaft bedeutet aber nicht etwa, sich oder anderen Menschen absichtliches Leid zuzufügen, sondern eigenes Leid in Kauf zu nehmen, ganz unabhängig davon, was die Ursache ist. Diese Fähigkeit erwirbt das Kind schon sehr früh, nämlich dann, wenn es von seinen Eltern [[Trost|getröstet]] wird, und zwar unabhängig davon, was die Ursache für sein Leid ist. Wenn das Kind zum Beispiel mit dem Fahrrad über einem Randstein fährt, obwohl Sie ihm davon dringend abgeraten haben, und dabei und stürzt, muss es "trotzdem" getröstet werden. Denn Trost muss bedingungslos sein. So erfährt das Kind, dass es (zu) hohe Ambitionen haben darf, dabei leidvoll scheitern darf und trotzdem geliebt wird. Es kann sich dann gewissermassen mit dem Randstein oder dem elterlichen Rat [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|versöhnen]].