Westliche Zivilisation: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Hohe medizinische Versorgung''': Die Kindersterblichkeit ist erfreulicherweise sehr tief. Diese an sich positive Entwicklung kontrastiert aber mit einer zunehmenden Angst vor den allgemeinen [[Risiken]], die das Leben mitbringt (und geht schon häufig so weit, dass Krankheit und Tod gewissermassen als eine Zumutung wahrgenommen werden).
* '''Hohe medizinische Versorgung''': Die Kindersterblichkeit ist erfreulicherweise sehr tief. Diese an sich positive Entwicklung kontrastiert aber mit einer zunehmenden Angst vor den allgemeinen [[Risiken]], die das Leben mitbringt (und geht schon häufig so weit, dass Krankheit und Tod gewissermassen als eine Zumutung wahrgenommen werden).
* '''Industrialisierte Arbeitswelt''': Während noch im 19. Jahrhundert der Vater typischerweise zu Hause auf dem Hof oder in einer (zumindest nahen) Werkstatt arbeitete (und die Mutter sowieso im Hause anwesend war), ist er heute ebenso regelmässig schon aufgrund der Arbeit abwesend. Damit fehlt aber Kindern zunehmend das männliche [[Vorbild]]. Hinzu kommen die Probleme der [[Vereinbarkeit von Familie und Beruf]].  
* '''Industrialisierte Arbeitswelt''': Während noch im 19. Jahrhundert der Vater typischerweise zu Hause auf dem Hof oder in einer (zumindest nahen) Werkstatt arbeitete (und die Mutter sowieso im Hause anwesend war), ist er heute ebenso regelmässig schon aufgrund der Arbeit abwesend. Damit fehlt aber Kindern zunehmend das männliche [[Vorbild]]. Hinzu kommen die Probleme der [[Vereinbarkeit von Familie und Beruf]].  
* '''Risikoverschiebung''':  Dank der technischen Entwicklung konnte zwar einerseits ein Grossteil der natürlichen [[Gefahren]] eingedämmt werden, dafür entstanden andererseits neue Gefahren durch Maschinen (insbesondere Autos und Haushaltgeräte). Für Kinder sind aber natürliche Gefahren sehr viel leichter erkennbar als künstliche.
* '''Risikoverschiebung''':  Dank der technischen Entwicklung konnte zwar einerseits ein Grossteil der natürlichen [[Gefahren]] eingedämmt werden, dafür entstanden andererseits neue Gefahren durch [[Maschinen]] (insbesondere [[Strassenverkehr|Autos]] und Haushaltgeräte). Für Kinder sind aber natürliche Gefahren sehr viel leichter erkennbar als künstliche.
* '''Hoher Bildungsstand''': Die äusserst hohe Verfügbarkeit von Wissen gibt schon Kindern die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen und sich damit gewissermassen zu emanzipieren (so wie in früherer Zeit schon die gesellschaftliche Unterschicht vermehrt zu Wissen kam). So ist es heute selbstverständlich, dass Kindern aus der [[Schule]] Ansichten mitbringen, die konträr zu denen der Eltern stehen und nach einer aktiven Auseinandersetzung rufen.
* '''Hoher Bildungsstand''': Die äusserst hohe Verfügbarkeit von Wissen gibt schon Kindern die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen und sich damit gewissermassen zu emanzipieren (so wie in früherer Zeit schon die gesellschaftliche Unterschicht vermehrt zu Wissen kam). So ist es heute selbstverständlich, dass Kindern aus der [[Schule]] Ansichten mitbringen, die konträr zu denen der Eltern stehen und nach einer aktiven Auseinandersetzung rufen.
* '''Vorrang der Familie beziehungsweise Kleinfamilie''': Das Leben in einem Familienverbund ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Auch heute leben in vielen Erdteilen die Menschen noch mehr in Sippen, das heisst ohne eine klare Zuordnung der Eltern (insbesondere Väter) zu den Kindern. Damit entfällt aber eine einstmals selbstverständliche Verteilung der elterlichen Aufgaben auf weitere Verwandte: Die gesamte Erziehungsaufgabe fällt zunächst einmal den Eltern (und immer noch mehrheitlichen den Müttern) zu.
* '''Vorrang der Familie beziehungsweise Kleinfamilie''': Das Leben in einem Familienverbund ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Auch heute leben in vielen Erdteilen die Menschen noch mehr in Sippen, das heisst ohne eine klare Zuordnung der Eltern (insbesondere Väter) zu den Kindern. Damit entfällt aber eine einstmals selbstverständliche Verteilung der elterlichen Aufgaben auf weitere Verwandte: Die gesamte Erziehungsaufgabe fällt zunächst einmal den Eltern (und immer noch mehrheitlichen den Müttern) zu.