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* '''Stillen:''' Der wohl innigste Ausdruck von Vertrauen ist, wenn sich der Säugling durch die Mutter [[stillen]] lässt. Er vertraut darauf, dass er alles erhält, was für sein Gedeihen und seine Gesundheit nötig ist. Sie sollten sich deshalb schon vorzeitig darüber informieren, ob Sie bei der Geburt auch entsprechend unterstützt werden. Nach und nach geht es zudem um [[Rhythmus]] und [[Struktur]], wozu sich gerade [[Essen und Trinken]] besonders eignen, indem Sie ganz selbstverständlich regelmässige Zeiten und [[Rituale]] anstreben. [[Regelmässigkeiten]] stärken das Vertrauen des Kindes in den Lauf der Dinge und somit ganz allgemein in das Leben.
* '''Stillen:''' Der wohl innigste Ausdruck von Vertrauen ist, wenn sich der Säugling durch die Mutter [[stillen]] lässt. Er vertraut darauf, dass er alles erhält, was für sein Gedeihen und seine Gesundheit nötig ist. Sie sollten sich deshalb schon vorzeitig darüber informieren, ob Sie bei der Geburt auch entsprechend unterstützt werden. Nach und nach geht es zudem um [[Rhythmus]] und [[Struktur]], wozu sich gerade [[Essen und Trinken]] besonders eignen, indem Sie ganz selbstverständlich regelmässige Zeiten und [[Rituale]] anstreben. [[Regelmässigkeiten]] stärken das Vertrauen des Kindes in den Lauf der Dinge und somit ganz allgemein in das Leben.
* '''Schlafen''' Lassen Sie Ihr Kind wann immer schlafen, wenn ihm danach ist. Und vor allem: legen Sie es erst dann [[einschlafen]], wenn es erstens müde ist und zweitens auch von sich aus bereit ist loszulassen. Der Schlafrhythmus wird sich so ganz von allein einstellen. [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] Sie darauf, dass Ihr Kind genau so lange schläft, wie es den Schlaf braucht.
* '''Schlafen''' Lassen Sie Ihr Kind wann immer schlafen, wenn ihm danach ist. Und vor allem: legen Sie es erst dann [[einschlafen]], wenn es erstens müde ist und zweitens auch von sich aus bereit ist loszulassen. Der Schlafrhythmus wird sich so ganz von allein einstellen. [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] Sie darauf, dass Ihr Kind genau so lange schläft, wie es den Schlaf braucht.
* '''Halten:''' Gerade bei Kleinkindern wird das Vertrauen stark durch [[Körperkontakt]] geprägt. Wenn das Kind [[gehalten werden|gehalten wird]], fühlt es sich [[Annehmen|angenommen]]. Diese [[Bestätigung]] braucht das Kind immer wieder, also nicht nur, wenn es müde oder traurig ist: Wenn Ihnen das Kind die Arme entgegenstreckt, braucht es vielleicht bloss die Gewissheit von Ihnen, dass Sie immer noch für es da sind.
* '''Halten und getragen werden:''' Gerade bei Kleinkindern wird das Vertrauen stark durch [[Körperkontakt]] geprägt. Wenn das Kind [[gehalten werden|gehalten wird]], fühlt es sich [[Annehmen|angenommen]]. Diese [[Bestätigung]] braucht das Kind immer wieder, also nicht nur, wenn es müde oder traurig ist: Wenn Ihnen das Kind die Arme entgegenstreckt, braucht es vielleicht bloss die Gewissheit von Ihnen, dass Sie immer noch für es da sind. Gleiches gilt, wenn das Kind [[getragen werden|getragen wird]]. Kinder wollen nicht nur getragen werden, wenn sie [[müde]] sind, sondern auch, weil sie die [[Nähe]] suchen. Gerade für [[Säugling|Säuglinge]] sind deshalb [[Kindertragen]] viel geeigneter als [[Kinderwagen]]. So weit es Ihre Kräfte zulassen, sollten Sie deshalb immer [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen, wenn das Kind Ihre Nähe sucht.
* '''Tragen:''' Gleiches gilt, wenn das Kind [[getragen werden|getragen wird]]. Kinder wollen nicht nur getragen werden, wenn sie [[müde]] sind, sondern auch, weil sie die [[Nähe]] suchen. Gerade für [[Säugling|Säuglinge]] sind deshalb [[Kindertragen]] viel geeigneter als [[Kinderwagen]].
* '''Bewegen:''' Genau gleich wie mit der Ruhe verhält es sich mit der [[Bewegen|Bewegung]]. Lassen Sie das Kind so viel herumturnen und springen, wie es mag. [[Behindern]] Sie es nicht (ausser natürlich, wenn wirkliche [[Gefahren]] drohen). Es muss dabei auch [[hinfallen]] oder sich anschlagen dürfen. [[Missgeschicke]] gehören zu den [[Erfahrungen]], aus denen es [[Lernen des Kindes|lernen]] kann. Es braucht bloss für seine allfälligen Schmerzen [[Trost|getröstet]] werden.  
* '''Bewegen:''' Genau gleich wie mit der Ruhe verhält es sich mit der [[Bewegen|Bewegung]]. Lassen Sie das Kind so viel herumturnen und springen, wie es mag. [[Behindern]] Sie es nicht (ausser natürlich, wenn wirkliche [[Gefahren]] drohen). Es muss dabei auch [[hinfallen]] oder sich anschlagen dürfen. [[Missgeschicke]] gehören zu den [[Erfahrungen]], aus denen es [[Lernen des Kindes|lernen]] kann. Es braucht bloss für seine allfälligen Schmerzen [[Trost|getröstet]] werden.  
* '''Trost:''' Mit der Geburt macht das Kind einen riesigen Schritt vom Mutterleib mit absoluter Rundumversorgung in die grosse, fremde Welt. Das beginnt mit dem kalten Luftzug, geht über Hunger bis zu lauten Geräuschen, die das Kind erschrecken. Das Kind braucht deshalb fast ständig [[Trost]] für irgendetwas. Und solange das Kind noch lernt, muss es auch mit dauernden kleineren und grösseren [[Missgeschicke|Missgeschicken]] und [[Misserfolge|Misserfolgen]] leben. Auch dafür braucht es immer bedingungslosen und unmittelbaren Trost. Das gilt für die [[Phasen der Erziehung|ersten Jahre]] ganz besonders. Erst wenn das Kind genügend [[Selbstvertrauen]] aufbauen konnte, wird es sich nach und nach auch selbst beruhigen können und eine gewisse [[Frustrationstoleranz]] entwickeln. Dafür benötigte es aber zuvor ausreichenden und richtigen Trost.
* '''Trost:''' Mit der Geburt macht das Kind einen riesigen Schritt vom Mutterleib mit absoluter Rundumversorgung in die grosse, fremde Welt. Das beginnt mit dem kalten Luftzug, geht über Hunger bis zu lauten Geräuschen, die das Kind erschrecken. Das Kind braucht deshalb fast ständig [[Trost]] für irgendetwas. Und solange das Kind noch lernt, muss es auch mit dauernden kleineren und grösseren [[Missgeschicke|Missgeschicken]] und [[Misserfolge|Misserfolgen]] leben. Auch dafür braucht es immer bedingungslosen und unmittelbaren Trost. Das gilt für die [[Phasen der Erziehung|ersten Jahre]] ganz besonders. Erst wenn das Kind genügend [[Selbstvertrauen]] aufbauen konnte, wird es sich nach und nach auch selbst beruhigen können und eine gewisse [[Frustrationstoleranz]] entwickeln. Dafür benötigte es aber zuvor ausreichenden und richtigen Trost.