Vertrauensbildung: Unterschied zwischen den Versionen

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===Anerkennung der eigenen Persönlichkeit des Kindes===
Ihr Kind mag Ihnen noch so nahe sein, es bringt trotzdem eine ganz eigenständige [[Persönlichkeit]] mit. Die [[Anerkennung]] dieser Eigenständigkeit ist vor allem eine Frage der Einstellung: Auch wenn Ihnen das Kind aufgrund seiner genetischen Abstammung vom Aussehen her mehr oder weniger ähnlich sein mag, heisst das noch lange nicht, dass es die Charakterzüge der Eltern übernommen soll. Lassen Sie sich vielmehr zum Beispiel überraschen, welches [[Temperament]] es mit sich bringt. Schon wenn Sie nur mehr als ein Kind haben, stellen Sie sofort fest, dass sich jedes ganz anders verhält. [[Annehmen|Nehmen]] Sie also Ihre Kinder so an, wie sie sind - und nicht so wie Sie in Ihrer Vorstellung (oder gar in den Erwartungen anderer) sein sollen. Dieser Respekt vor der [[Andersartigkeit]] schafft Vertrauen!
Sie brauchen Ihr Kind auch nicht etwa [[beeinflussen]] zu wollen, Ihr Kind wird Sie nämlich schon von sich aus zum [[Vorbild]] nehmen. Das gilt gerade auch für Ihre [[Wertvorstellungen]]: Überlassen Sie es zuerst dem Kind, was es übernehmen will und was nicht. Kinder haben zudem ein sehr feines Gespür dafür, welche diese Vorstellungen Sie auch wirklich leben und welche Sie bloss [[vorgeben]] zu leben. Und vielleicht geben Ihnen Kinder ja auch einmal Anlass, gewisse, bisher unbesehen übernommene Vorstellungen zum Leben zu überdenken.
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===Vertrauen in die Grundbedürfnisse des Kindes===
===Vertrauen in die Grundbedürfnisse des Kindes===
Das neugeborene Kind ist seinen Eltern sprichwörtlich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Es gibt sich ihnen komplett hin, mehr Vertrauen ist nicht möglich. Die Eltern hingegen müssen meistens erst noch lernen, dass dieses so hilflos daliegende Wesen bereits alle Veranlagungen in sich trägt, die es zu seiner vollen Entfaltung braucht. Und sie müssen vertrauen, dass all das, wonach das [[Kleinkind]] verlangt, ausschliesslich [[Grundbedürfnisse  des Kindes|Grundbedürfnisse]] sind, das heisst solche, die bedingungslos und möglichst sofort  befriedigt werden müssen. Nur dann wird das Vertrauen des Kindes in seine Eltern bestätigt und kann sich zu entsprechendem Selbstvertrauen entwickeln. Oder anders gesagt, es geht um das [[Ja der Eltern|"Ja" der Eltern]] zum Kind:
Das neugeborene Kind ist seinen Eltern sprichwörtlich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Es gibt sich ihnen komplett hin, mehr Vertrauen ist nicht möglich. Die Eltern hingegen müssen meistens erst noch lernen, dass dieses so hilflos daliegende Wesen bereits alle Veranlagungen in sich trägt, die es zu seiner vollen Entfaltung braucht. Und sie müssen vertrauen, dass all das, wonach das [[Kleinkind]] verlangt, ausschliesslich [[Grundbedürfnisse  des Kindes|Grundbedürfnisse]] sind, das heisst solche, die bedingungslos und möglichst sofort  befriedigt werden müssen. Nur dann wird das Vertrauen des Kindes in seine Eltern bestätigt und kann sich zu entsprechendem Selbstvertrauen entwickeln. Oder anders gesagt, es geht um das [[Ja der Eltern|"Ja" der Eltern]] zum Kind:
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* '''Geduld:''' Gerade Kinder in den ersten Jahren [[Lernen des Kindes|lernen]] eine Unmenge neuer Dinge. Und da sie in erster Linie durch Ausprobieren und Nachahmen lernen, kann das von ihren Eltern durchaus einige an [[Geduld der Eltern|Geduld]] fordern. Nehmen Sie sich diese Zeit und wundern Sie sich immer wieder über das Kind, das gerade etwas Neues entdeckt und erfährt.  
* '''Geduld:''' Gerade Kinder in den ersten Jahren [[Lernen des Kindes|lernen]] eine Unmenge neuer Dinge. Und da sie in erster Linie durch Ausprobieren und Nachahmen lernen, kann das von ihren Eltern durchaus einige an [[Geduld der Eltern|Geduld]] fordern. Nehmen Sie sich diese Zeit und wundern Sie sich immer wieder über das Kind, das gerade etwas Neues entdeckt und erfährt.  
* '''Anerkennung:''' Und schliesslich dürfen Sie sich mit dem Kind zusammen [[Freude der Eltern|freuen]], wenn ihm wieder etwas gelungen ist. So fühlt sich es [[Bestätigung|bestätigt]]. [[Lob]] und [[Anerkennung]] sollen aber [[authentisch]] bleiben, künstlich aufgeblähter Jubel ist nicht nötig.
* '''Anerkennung:''' Und schliesslich dürfen Sie sich mit dem Kind zusammen [[Freude der Eltern|freuen]], wenn ihm wieder etwas gelungen ist. So fühlt sich es [[Bestätigung|bestätigt]]. [[Lob]] und [[Anerkennung]] sollen aber [[authentisch]] bleiben, künstlich aufgeblähter Jubel ist nicht nötig.
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===Selbstvertrauen der Eltern===
Ihr Kind mag Ihnen noch so nahe sein, es bringt trotzdem eine ganz eigenständige [[Persönlichkeit]] mit. Die [[Anerkennung]] dieser Eigenständigkeit ist vor allem eine Frage der Einstellung: Auch wenn Ihnen das Kind aufgrund seiner genetischen Abstammung vom Aussehen her mehr oder weniger ähnlich sein mag, heisst das noch lange nicht, dass es die Charakterzüge der Eltern übernommen soll. Lassen Sie sich vielmehr zum Beispiel überraschen, welches [[Temperament]] es mit sich bringt. Schon wenn Sie nur mehr als ein Kind haben, stellen Sie sofort fest, dass sich jedes ganz anders verhält. [[Annehmen|Nehmen]] Sie also Ihre Kinder so an, wie sie sind - und nicht so wie Sie in Ihrer Vorstellung (oder gar in den Erwartungen anderer) sein sollen. Dieser Respekt vor der [[Andersartigkeit]] schafft Vertrauen!
Sie brauchen Ihr Kind auch nicht etwa [[beeinflussen]] zu wollen, Ihr Kind wird Sie nämlich schon von sich aus zum [[Vorbild]] nehmen. Das gilt gerade auch für Ihre [[Wertvorstellungen]]: Überlassen Sie es zuerst dem Kind, was es übernehmen will und was nicht. Kinder haben zudem ein sehr feines Gespür dafür, welche diese Vorstellungen Sie auch wirklich leben und welche Sie bloss [[vorgeben]] zu leben. Und vielleicht geben Ihnen Kinder ja auch einmal Anlass, gewisse, bisher unbesehen übernommene Vorstellungen zum Leben zu überdenken.


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