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===Anwesenheit===
===Anwesenheit===
Aus der anfänglich totalen Abhängigkeit des Kindes von seinen Eltern ergibt sich auch die Notwendigkeit, dass Sie grundsätzlich immer für das Kind [[Anwesenheit|anwesend]] sind. Ein [[Kleinkind]] kann noch nicht verstehen, dass Sie bloss kurz zum Arbeiten weg sind und danach wiederkommen, denn es lebt noch voll und ganz in der Gegenwart und hat keine Ahnung von einer Zukunft: wenn Sie weg sind, sind Sie weg und somit nicht mehr existent! Sie müssen deshalb sehr [[Achtsamkeit|achtsam]] sein, wenn Sie das Kind langsam aber sicher an vorübergehende Abwesenheiten gewöhnen wollen, ansonsten es womöglich mit [[Verlustangst]] reagieren wird: Das Kind kann nur aus der Wiederholung erfahren und lernen, dass Sie noch das sind, also indem Sie es zum Beispiel immer am Morgen aufnehmen, wenn es aufwacht.  So kann es Schritt für Schritt auch längere Abwesenheiten aushalten, denn seine Erfahrung sagt ihm, dass Sie immer wieder da sind.
Aus der anfänglich totalen Abhängigkeit des Kindes von seinen Eltern ergibt sich auch die Notwendigkeit, dass Sie grundsätzlich immer für das Kind [[Anwesenheit|anwesend]] sind. Ein [[Kleinkind]] kann noch nicht verstehen, dass Sie bloss kurz zum Arbeiten weg sind und danach wiederkommen, denn es lebt noch voll und ganz in der Gegenwart und hat keine Ahnung von einer Zukunft: wenn Sie weg sind, sind Sie weg und somit nicht mehr existent! Sie müssen deshalb sehr [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksam]] sein, wenn Sie das Kind langsam aber sicher an vorübergehende Abwesenheiten gewöhnen wollen, ansonsten es womöglich mit [[Verlustangst]] reagieren wird: Das Kind kann nur aus der Wiederholung erfahren und lernen, dass Sie noch das sind, also indem Sie es zum Beispiel immer am Morgen aufnehmen, wenn es aufwacht.  So kann es Schritt für Schritt auch längere Abwesenheiten aushalten, denn seine Erfahrung sagt ihm, dass Sie immer wieder da sind.


Selbstverständlich gilt das nicht nur für die [[Mutter]], sondern auch für den [[Vater]]. Auch wenn das Kind in der Phase der Vertrauensbildung schon aufgrund des Stillens an der Brust primär auf die Mutter ausgerichtet ist, kommt dem Vater eine wichtige Rolle zu, indem er die Mutter wo immer möglich entlastet und ihr auch das Kind immer wieder abnimmt. Denn die ständige Anwesenheit für ein Kind kann äusserst anstrengend sein. Die Rolle des Vaters mag in dieser Zeit eher eine unterstützende und passive sein, doch ist gerade das Voraussetzung, um in der nachfolgenden Phase der Willensbildung dem Kind auch den nötigen Widerstand entgegenbringen zu können. Denn nur wenn das Vertrauensverhältnis tragfähig genug ist, wird es den Eltern dannzumal auch möglich sein, Grenzen zu setzen, ansonsten die Verlustangst regelmässig zu gross sein wird.
Selbstverständlich gilt das nicht nur für die [[Mutter]], sondern auch für den [[Vater]]. Auch wenn das Kind in der Phase der Vertrauensbildung schon aufgrund des Stillens an der Brust primär auf die Mutter ausgerichtet ist, kommt dem Vater eine wichtige Rolle zu, indem er die Mutter wo immer möglich entlastet und ihr auch das Kind immer wieder abnimmt. Denn die ständige Anwesenheit für ein Kind kann äusserst anstrengend sein. Die Rolle des Vaters mag in dieser Zeit eher eine unterstützende und passive sein, doch ist gerade das Voraussetzung, um in der nachfolgenden Phase der Willensbildung dem Kind auch den nötigen Widerstand entgegenbringen zu können. Denn nur wenn das Vertrauensverhältnis tragfähig genug ist, wird es den Eltern dannzumal auch möglich sein, Grenzen zu setzen, ansonsten die Verlustangst regelmässig zu gross sein wird.