Verbieten: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit der [[Sozialisation]] sollte das Kind so [[reif]] sein, dass es in eigener [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] mit [[Grenzen]] und [[Regeln]] umgehen kann. Für diese Reife sind Sie als Eltern [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]]: Sie müssen während den beiden vergangenen, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, mit dem Kind [[Abmachungen]] beziehungsweise [[Vereinbarungen]] zu treffen, die es im Allgemeinen von sich aus einhalten kann. Denn spätestens mit dem Eintritt in die (Vor)[[Schule]] wird es sich mehr und mehr ausserhalb Ihres Einfluss- und Kontrollbereichs bewegen. Das heisst, Ihre Verbote würde es leicht umgehen können, sobald es das Haus verlässt. Schon allein deshalb ist es entscheidend, dass Sie zuvor [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, dem Kind zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. So sollten Sie ihm schon früh genug erklärt haben, wie es zum Beispiel mit Zündhölzern und Kerzen umgehen soll, wobei es durchaus auch die [[Erfahren|Erfahrung]] machen muss, dass es sich dabei die Finger verbrennen kann (und gegebenenfalls immer und bedingungslos [[Trost|getröstet]] wird). Denn Feuer hat eine derart magische Anziehungskraft auf Kinder, dass ein Verbot, mit Feuer zu spielen, einzig bewirkt, nach einer günstigen Gelegenheit zu suchen, es heimlich zu tun. Haben Sie dem Kind hingegen gezeigt, wie es eine Kerze sicher anzünden kann, konnten Sie im gleichen Zug mit ihm auch ohne weiteres [[Vereinbarungen|vereinbaren]], dass es die Zündhölzer danach wieder verräumt und Sie jeweils fragt, ob es Feuer machen darf. Ein Verbot, mit Feuer zu spielen, ist dann nicht mehr nötig.
Mit der [[Sozialisation]] sollte das Kind so [[reif]] sein, dass es in eigener [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] mit [[Grenzen]] und [[Regeln]] umgehen kann. Für diese Reife sind Sie als Eltern [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]]: Sie müssen während den beiden vergangenen, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, mit dem Kind [[Abmachungen]] beziehungsweise [[Vereinbarungen]] zu treffen, die es im Allgemeinen von sich aus einhalten kann. Denn spätestens mit dem Eintritt in die (Vor)[[Schule]] wird es sich mehr und mehr ausserhalb Ihres Einfluss- und Kontrollbereichs bewegen. Das heisst, Ihre Verbote würde es leicht umgehen können, sobald es das Haus verlässt. Schon allein deshalb ist es entscheidend, dass Sie zuvor [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, dem Kind zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. So sollten Sie ihm schon früh genug erklärt haben, wie es zum Beispiel mit Zündhölzern und Kerzen umgehen soll, wobei es durchaus auch die [[Erfahren|Erfahrung]] machen muss, dass es sich dabei die Finger verbrennen kann (und gegebenenfalls immer und bedingungslos [[Trost|getröstet]] wird). Denn Feuer hat eine derart magische Anziehungskraft auf Kinder, dass ein Verbot, mit Feuer zu spielen, einzig bewirkt, nach einer günstigen Gelegenheit zu suchen, es heimlich zu tun. Haben Sie dem Kind hingegen gezeigt, wie es eine Kerze sicher anzünden kann, konnten Sie im gleichen Zug mit ihm auch ohne weiteres [[Vereinbarungen|vereinbaren]], dass es die Zündhölzer danach wieder verräumt und Sie jeweils fragt, ob es Feuer machen darf. Ein Verbot, mit Feuer zu spielen, ist dann nicht mehr nötig.


Ein weiteres Problem ist, dass Verbote nur dann überhaupt wirksam sein können, wenn sie mit [[Strafen]] verbunden sind, die zudem nicht bloss [[Drohen|angedroht]] werden, sondern tatsächlich angewandt werden (womit interessanterweise gerade Eltern, die gerne verbieten, grösste Mühe haben!). Verbote können denn auch dort Sinn machen, wo das gegenseitige Vertrauen nicht schon von Natur aus gegeben ist. Denn je fremder und unbekannter sich Menschen sind oder je anonymer eine Umgebung ist, desto geringer ist das Vertrauen. Wenn sich die Schule zum Beispiel nicht darauf verlassen kann, dass alle Schüler beim Radfahren auf dem Pausenhof auf ihre Kameraden Rücksicht nehmen, ist ein allgemeines Fahrverbot durchaus angebracht (verbunden zum Beispiel mit der [[Strafen#Beispiel_Schulordnung|Strafe]] für Fehlbare, zwei Wochen lang nicht mehr mit dem Rad zur Schule kommen zu dürfen).
Ein weiteres Problem ist, dass Verbote nur dann überhaupt wirksam sein können, wenn sie mit [[Strafen]] verbunden sind, die zudem nicht bloss [[Drohen|angedroht]] werden, sondern tatsächlich angewandt werden (womit interessanterweise gerade Eltern, die gerne verbieten, grösste Mühe haben!). Verbote können dort Sinn machen, wo das gegenseitige Vertrauen nicht schon von Natur aus gegeben ist. Denn je fremder und unbekannter sich Menschen sind oder je anonymer eine Umgebung ist, desto geringer ist das Vertrauen. Wenn sich die Schule zum Beispiel nicht darauf verlassen kann, dass alle Schüler beim Radfahren auf dem Pausenhof auf ihre Kameraden Rücksicht nehmen, ist ein allgemeines Fahrverbot durchaus angebracht (verbunden zum Beispiel mit der [[Strafen#Beispiel_Schulordnung|Strafe]] für Fehlbare, zwei Wochen lang nicht mehr mit dem Rad zur Schule kommen zu dürfen).


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