Spielzeug: Unterschied zwischen den Versionen

525 Bytes hinzugefügt ,  19. November 2020
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* '''Weniger ist mehr''': Schenken Sie dem Kind nichts "auf Vorrat", sondern grundsätzlich erst dann, wenn Sie feststellen, dass es etwas braucht oder wenn es danach verlangt oder sich wünscht. Sie müssen dabei auch unbedingt Ihre Verwandten und Freunde anweisen, da es aufgrund des allgemeinen Überflusses leider zur [[Gesellschaftliche Zwänge|Unsitte]] geworden ist, bald bei jedem Besuch dem Kind irgendetwas mitzubringen. Wenn Sie sich sorgen, unhöflich zu sein, sollten Sie immer bedanken, dass Sie es zum Wohl Ihres Kindes tun!
* '''Weniger ist mehr''': Schenken Sie dem Kind nichts "auf Vorrat", sondern grundsätzlich erst dann, wenn Sie feststellen, dass es etwas braucht oder wenn es danach verlangt oder sich wünscht. Sie müssen dabei auch unbedingt Ihre Verwandten und Freunde anweisen, da es aufgrund des allgemeinen Überflusses leider zur [[Gesellschaftliche Zwänge|Unsitte]] geworden ist, bald bei jedem Besuch dem Kind irgendetwas mitzubringen. Wenn Sie sich sorgen, unhöflich zu sein, sollten Sie immer bedanken, dass Sie es zum Wohl Ihres Kindes tun!
* '''Gestaltungsfreiheit''': Je perfekter das Spielzeug zum realen Vorbild ist, desto eingeschränkter wird der wortwörtliche Spielraum. So kann zum Beispiel ein perfektes Modellauto für nichts anderes gebraucht werden als für ein Auto, während ein simpler Bauklotz in der kindlichen [[Phantasie]] sowohl zur einem Auto als auch zu einer Kuh werden kann. Oder anders gesagt: Wenn Sie die natürliche [[Kreativität]] des Kindes erhalten wollen, sollten Sie sich mit Spielzeug ganz besonders zurückhalten, ganz nach dem Motto "Not macht erfinderisch"!
* '''Gestaltungsfreiheit''': Je perfekter das Spielzeug zum realen Vorbild ist, desto eingeschränkter wird der wortwörtliche Spielraum. So kann zum Beispiel ein perfektes Modellauto für nichts anderes gebraucht werden als für ein Auto, während ein simpler Bauklotz in der kindlichen [[Phantasie]] sowohl zur einem Auto als auch zu einer Kuh werden kann. Oder anders gesagt: Wenn Sie die natürliche [[Kreativität]] des Kindes erhalten wollen, sollten Sie sich mit Spielzeug ganz besonders zurückhalten, ganz nach dem Motto "Not macht erfinderisch"!
* '''Alter und Entwicklung''': In der Regel erhalten Sie schon vom Hersteller selbst sinnvolle Angaben, für welches Alter das Spielzeug geeignet ist. Zudem sollten Sie aber immer auch den individuellen Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigen. Gehen Sie dabei aber auch auf die Wünsche des Kindes ein und erklären Sie ihm zum Beispiel, weshalb Sie der Meinung sind, dass es für das eine oder andere noch zu jung sei (der umgekehrte Fall ist nicht nur viel seltener, sonder natürlich auch völlig unproblematisch).
* '''Natürliche Materialien''': Achten Sie auf natürliche Materialien und verzichten Sie möglichst auf grelle Farben. Vor allem in den ersten Jahren snd Kinder noch sehr empfindlich auf die allgemeine [[Reizüberflutung]] der modernen Welt. Kunststoffe können zudem Giftstoffe enthalten, die gerade für Kleinkinder, die gerne alles in den Mund nehmen, gefährlich sein können. Gutes Holzspielzeug ist nicht nur [[Respekt gegenüber der Natur|nachhaltig]], sondern auch viel angenehmer für die kindlichen Hände als Kunststoff oder Metall.
* '''Natürliche Materialien''': Achten Sie auf natürliche Materialien und verzichten Sie möglichst auf grelle Farben. Vor allem in den ersten Jahren snd Kinder noch sehr empfindlich auf die allgemeine [[Reizüberflutung]] der modernen Welt. Kunststoffe können zudem Giftstoffe enthalten, die gerade für Kleinkinder, die gerne alles in den Mund nehmen, gefährlich sein können. Gutes Holzspielzeug ist nicht nur [[Respekt gegenüber der Natur|nachhaltig]], sondern auch viel angenehmer für die kindlichen Hände als Kunststoff oder Metall.
* '''Handwerkliche Qualität''': Ziehen Sie handwerklich hergestelltes Spielzeug industrieller Massenware vor. Wenn Sie auf "Klasse statt Masse" setzen, sparen Sie dabei sogar noch Geld, können Sie doch gutes Spielzeug auch gebraucht erwerben beziehungsweise später weitergeben. Zudem können Sie dem Kind mit etwas handwerklichem Geschick zeigen, wie man etwas [[Reparieren|repariert]], was nicht nur [[Respekt gegenüber der Natur|nachhaltig]] ist, sondern darüber hinaus seine [[Geschickt|Geschicklichkeit]] und fördert und seine [[Kreativität]] erhält.  
* '''Handwerkliche Qualität''': Ziehen Sie handwerklich hergestelltes Spielzeug industrieller Massenware vor. Wenn Sie auf "Klasse statt Masse" setzen, sparen Sie dabei sogar noch Geld, können Sie doch gutes Spielzeug auch gebraucht erwerben beziehungsweise später weitergeben. Zudem können Sie dem Kind mit etwas handwerklichem Geschick zeigen, wie man etwas [[Reparieren|repariert]], was nicht nur [[Respekt gegenüber der Natur|nachhaltig]] ist, sondern darüber hinaus seine [[Geschickt|Geschicklichkeit]] und fördert und seine [[Kreativität]] erhält.  
* '''Nachahmung''': Kinder lernen auch durch [[Nachahmen des Kindes|Nachahmung]], sie wollen deshalb wann immer möglich das Gleiche tun wie ihre Eltern, also zum Beispiel [[kochen]]. Dazu braucht es nicht gleich einen Spielkochherd aus dem Warenhaus, dafür genügt es Kindern völlig, wenn Sie ihnen irgendwelche Gefässe zur Verfügung stellen. So werden sie erst noch in Ihren [[Alltag]] einbezogen und sind viel zufriedener als wenn sie einfach mit Spielzeug [[Vertrösten|vertröstet]] werden.
* '''Nachahmung''': Kinder lernen auch durch [[Nachahmen des Kindes|Nachahmung]], sie wollen deshalb wann immer möglich das Gleiche tun wie ihre Eltern, also zum Beispiel [[kochen]]. Dazu braucht es nicht gleich einen Spielkochherd aus dem Warenhaus, dafür genügt es Kindern völlig, wenn Sie ihnen irgendwelche Gefässe zur Verfügung stellen. So werden sie erst noch in Ihren [[Alltag]] einbezogen und sind viel zufriedener als wenn sie einfach mit Spielzeug [[Vertrösten|vertröstet]] werden.
* '''Keine Elektronik''': Spielzeug braucht weder zu piepsen, zu leuchten noch zu funkeln. Das würde die [[Aufmerksamkeit des Kindes]] nicht nur unnötig absorbieren, sondern früher oder später seine natürliche [[Konzentrieren|Konzentrationsfähigkeit]] beeinträchtigen.
* '''Keine Elektronik''': Spielzeug braucht weder zu piepsen, zu leuchten noch zu funkeln. Das würde die [[Aufmerksamkeit des Kindes]] nicht nur unnötig absorbieren, sondern früher oder später seine natürliche [[Konzentrieren|Konzentrationsfähigkeit]] beeinträchtigen.
Irgendwann können Sie das Kind natürlich nicht mehr von der enormen Anziehungskraft, die Plastik und Elektronik hervorrufen, schützen. Es beginnt dann eine [[Gratwanderung]] zwischen den häufig durch [[gesellschaftliche Zwänge]] getriebenen [[Wünsche des Kindes|Wünschen des Kindes]], und der elterlichen Sorge. Immerhin ist dieser Druck umso kleiner, je öfter Sie das Kind schon von Anfang an in die freie [[Natur]] mitgenommen haben und es haben erleben lassen, was es dort alles zu unternehmen und erleben gibt. Konsequent sollten Sie allerdings bei elektronischem Spielzeug sein und mindestens bis zum Schuleintritt warten, also nachdem die beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] vorbei sind.
Irgendwann können Sie das Kind natürlich nicht mehr von der enormen Anziehungskraft, die Plastik und Elektronik hervorrufen, schützen. Es beginnt dann eine [[Gratwanderung]] zwischen den häufig durch [[gesellschaftliche Zwänge]] getriebenen [[Wünsche des Kindes|Wünschen des Kindes]], und der elterlichen Sorge. Immerhin ist dieser Druck umso kleiner, je öfter Sie das Kind schon von Anfang an in die freie [[Natur]] mitgenommen haben und es haben erleben lassen, was es dort alles zu unternehmen und erleben gibt. Konsequent sollten Sie allerdings bei elektronischem Spielzeug sein und mindestens bis zum Schuleintritt warten, also nachdem die beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] vorbei sind.  


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