Sozialisation: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:
Nach dieser, für die Entwicklung des Kindes mit Abstand wichtigsten [[Lebensphasen|Lebensphase]] schwinden Ihre Möglichkeiten rapide. Denn wenn Kinder erst einmal in der (Vor)Schule sind, machen sie sich sehr schnell die dortigen Lehrpersonen zu [[Vorbilder|Vorbildern]]! Das ist auch gut so. Denn Kinder sollten in diesem Alter bereits so reif sein, dass sie einerseits weitgehend selbst beurteilen können, was gut und was schlecht für sie ist und andererseits auch [[mutig]] genug sind, [[Neues]] kennenzulernen und gegen das [[Elternhaus]] abzuwägen.  
Nach dieser, für die Entwicklung des Kindes mit Abstand wichtigsten [[Lebensphasen|Lebensphase]] schwinden Ihre Möglichkeiten rapide. Denn wenn Kinder erst einmal in der (Vor)Schule sind, machen sie sich sehr schnell die dortigen Lehrpersonen zu [[Vorbilder|Vorbildern]]! Das ist auch gut so. Denn Kinder sollten in diesem Alter bereits so reif sein, dass sie einerseits weitgehend selbst beurteilen können, was gut und was schlecht für sie ist und andererseits auch [[mutig]] genug sind, [[Neues]] kennenzulernen und gegen das [[Elternhaus]] abzuwägen.  


Umgekehrt kann es für ein Kind und auch für seine [[Kameraden]] und Lehrpersonen sehr schwierig werden, wenn es noch nicht genügend reif ist: Kinder mit wenig Selbstvertrauen oder wenig Respekt anderen Mitmenschen gegenüber sind dauernd gefährdet, entweder als [[Duckmäuser]] oder umgekehrt als [[Störenfried|Störenfriede]] aufzufallen. Es muss dann gewissermassen "[[Nacherziehen|nacherzogen]]" werden. Das ist zwar  nicht gerade ein unmögliches Unterfangen, doch müssen Sie sich als Eltern bewusst sein, dass spätestens in der Schule die Lehrpersonen (und auch der Hauswart oder der Bademeister!) eigentlich andere Aufgaben haben als Kinder zu erziehen. Sie tun also niemanden einen Gefallen, wenn Sie einfach denken, dass Ihr Kind in der Schule dann schon Grenzen lernen wird! Und selbst wenn Sie noch das Glück haben, auf derart gütige Lehrer zu stossen, wird das Kind sehr wohl spüren, dass es von Ihnen als Eltern etwas vom Wertvollsten nicht erhalten hat! Es wird dann mit grosser Wahrscheinlichkeit auch anderen Leuten mehr als Ihnen vertrauen, und so unter Umständen ungut beeinflusst werden.
Umgekehrt kann es für ein Kind und auch für seine [[Kameraden]] und Lehrpersonen sehr schwierig werden, wenn es noch nicht genügend reif ist: Kinder mit wenig Selbstvertrauen oder wenig Respekt anderen Mitmenschen gegenüber sind dauernd gefährdet, entweder als [[Duckmäuser]] oder umgekehrt als [[Störenfried|Störenfriede]] aufzufallen. Es muss dann gewissermassen "[[Nacherziehen|nacherzogen]]" werden. Das ist zwar  nicht gerade ein unmögliches Unterfangen, doch müssen Sie sich als Eltern bewusst sein, dass spätestens in der Schule die Lehrpersonen (und auch der Hauswart oder der Bademeister!) eigentlich andere Aufgaben haben als Kinder zu erziehen. Sie tun also niemanden einen Gefallen, wenn Sie einfach denken, dass Ihr Kind in der Schule dann "schon lernen wird Grenzen, einzuhalten"! Und selbst wenn Sie noch das Glück haben, auf derart gütige Lehrer zu stossen, wird das Kind sehr wohl spüren, dass es von Ihnen als Eltern etwas vom Wertvollsten nicht erhalten hat! Es wird dann mit grosser Wahrscheinlichkeit auch anderen Leuten mehr als Ihnen vertrauen, und so unter Umständen ungut beeinflusst werden.


Kinder hingegen, die mit etwa vier Jahren als reif bezeichnet werden können, entwickeln sich von da an gewissermassen ohne weitere Erziehungsarbeit! Selbstverständlich brauchen sie noch umfassende Betreuung, doch werden Sie feststellen, dass das gewissermassen zu einem „Selbstläufer“ wird. Wenn die beiden grossen Themen der Erziehung, also Vertrauen und Grenzen, abgehakt sind, haben Sie beinahe alles an Erziehungsarbeit erledigt und können sich mehr oder weniger zurücklehnen: Ihr Kind ist nun gewissermassen richtig eingespurt und wird Sie bei entscheidenden Weichen von selbst um Rat fragen, wenn es etwas nicht selbst entscheiden kann.  
Kinder hingegen, die mit etwa vier Jahren als [[reif]] bezeichnet werden können, entwickeln sich von da an gewissermassen ohne weitere Erziehungsarbeit! Selbstverständlich brauchen sie noch umfassende Betreuung, doch werden Sie feststellen, dass sich Ihre Erziehungsarbeit auf eine Art [[Begleiten]] beschränken kann. Wenn die beiden grossen Themen der Erziehung, also Vertrauen und Grenzen, abgehakt sind, haben Sie beinahe alles an Erziehungsarbeit erledigt und können sich mehr oder weniger zurücklehnen: Ihr Kind ist nun gewissermassen richtig eingespurt und wird Sie bei entscheidenden Weichen von selbst um Rat fragen, wenn es etwas nicht selbst entscheiden kann. Der nächste grosse Schritt wird dann die [[Pubertät]] sein.
{{Themen}}
{{Themen}}
   
   
Zeile 17: Zeile 17:
* [[Nacherziehen]]  
* [[Nacherziehen]]  
* [[Kameraden]]  
* [[Kameraden]]  
* [[Beziehungen]]
* [[Pubertät]]


{{VertrauenGrenzen}}
{{VertrauenGrenzen}}