Schämen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Blossstellung kann aber auch sehr subtil geschehen: Wenn die Eltern zum Beispiel das Kind, das beim Laufenlernen immer wieder hinfällt, dauernd auslachen oder zur allgemeinen Belustigung der Verwandten Videos davon zeigen, statt das Kind zu [[ermuntern]], beginnt es zu zweifeln. Denn es will die Freude der Eltern spüren und nicht das Gefühl haben, bloss zur [[Belustigung]] da zu sein.
Die Blossstellung kann aber auch sehr subtil geschehen: Wenn die Eltern zum Beispiel das Kind, das beim Laufenlernen immer wieder hinfällt, dauernd auslachen oder zur allgemeinen Belustigung der Verwandten Videos davon zeigen, statt das Kind zu [[ermuntern]], beginnt es zu zweifeln. Denn es will die Freude der Eltern spüren und nicht das Gefühl haben, bloss zur [[Belustigung]] da zu sein.


Als Eltern sollten Sie also Ihre Kinder zumindest in den [[Phasen der Erziehung|ersten vier entscheidenden Jahren]] ganz einfach so annehmen, wie sie sind. Das heisst, dass Sie sämtliche Erwartungen an die [[Sprachentwicklung]], das [[Laufen lernen]] oder sonstige [[Fähigkeiten]] am besten gleich von Anfang an aufgeben. Auch irgendwelche [[Vergleichen|Vergleiche]] mit Nachbarskindern oder [[Zahlengläubigkeit|statistischen Mittelwerten]] sind nicht bloss unnötig, sondern im Grunde genommen ein Zeichen dafür, dass Sie Ihr Kind nicht vorbehaltlos annehmen, wie es ist. Ein Kind hingegen, das sich immer so angenommen fühlt, wie es ist, kann sich an seinen Fähigkeiten freuen und entsprechendes [[Selbstvertrauen]] entwickeln.
Als Eltern sollten Sie also Ihre Kinder zumindest in den [[Phasen der Erziehung|ersten vier entscheidenden Jahren]] ganz einfach so annehmen, wie sie sind. Das heisst, dass Sie sämtliche Erwartungen an das [[Sprechen lernen|Sprechen]] und [[Laufen lernen]] oder sonstige [[Fähigkeiten]] am besten gleich von Anfang an aufgeben. Auch irgendwelche [[Vergleichen|Vergleiche]] mit Nachbarskindern oder [[Zahlengläubigkeit|statistischen Mittelwerten]] sind nicht bloss unnötig, sondern im Grunde genommen ein Zeichen dafür, dass Sie Ihr Kind nicht vorbehaltlos annehmen, wie es ist. Ein Kind hingegen, das sich immer so angenommen fühlt, wie es ist, kann sich an seinen Fähigkeiten freuen und entsprechendes [[Selbstvertrauen]] entwickeln.


Davon zu unterscheiden sind natürlich die [[Schamgefühle]], die sich mit der [[Pubertät]] entwickeln und die [[Intimsphäre]] des Menschen betreffen.
Davon zu unterscheiden sind natürlich die [[Schamgefühle]], die sich mit der [[Pubertät]] entwickeln und die [[Intimsphäre]] des Menschen betreffen.

Aktuelle Version vom 8. September 2020, 15:08 Uhr



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Scham ist die Empfindung, versagt zu haben oder blossgestellt worden zu sein. Es ist kein ursprüngliches Gefühl, sondern ein Ersatzgefühl. Das heisst von Natur schämt sich kein Kind!

Ein Kind, das sich schämt, hat zuvor erfahren, dass es bei einem Misserfolg nicht mehr uneingeschränkt geliebt wird, indem es zum Beispiel ausgelacht wird. Wenn zum Beispiel einem Kind der frisch erworbene Luftballon versehentlich davon fliegt, ist es in der Regel traurig (oder wütend) und braucht Trost. Wenn ihm stattdessen von den Eltern Vorwürfe gemacht werden, dass es doch den Ballon gefälligst hätte besser halten sollen, wird es in seiner Trauer (oder Wut) nicht angenommen. Ein Kind kann aber mit Misserfolgen sehr wohl umgehen, wenn es getröstet wird: Für das Kind sind sowohl Erfolge als auch Misserfolge schlicht Erfahrungen - und die sind zunächst einmal immer wichtig, da es aus diesen lernen kann.

Die Blossstellung kann aber auch sehr subtil geschehen: Wenn die Eltern zum Beispiel das Kind, das beim Laufenlernen immer wieder hinfällt, dauernd auslachen oder zur allgemeinen Belustigung der Verwandten Videos davon zeigen, statt das Kind zu ermuntern, beginnt es zu zweifeln. Denn es will die Freude der Eltern spüren und nicht das Gefühl haben, bloss zur Belustigung da zu sein.

Als Eltern sollten Sie also Ihre Kinder zumindest in den ersten vier entscheidenden Jahren ganz einfach so annehmen, wie sie sind. Das heisst, dass Sie sämtliche Erwartungen an das Sprechen und Laufen lernen oder sonstige Fähigkeiten am besten gleich von Anfang an aufgeben. Auch irgendwelche Vergleiche mit Nachbarskindern oder statistischen Mittelwerten sind nicht bloss unnötig, sondern im Grunde genommen ein Zeichen dafür, dass Sie Ihr Kind nicht vorbehaltlos annehmen, wie es ist. Ein Kind hingegen, das sich immer so angenommen fühlt, wie es ist, kann sich an seinen Fähigkeiten freuen und entsprechendes Selbstvertrauen entwickeln.

Davon zu unterscheiden sind natürlich die Schamgefühle, die sich mit der Pubertät entwickeln und die Intimsphäre des Menschen betreffen.

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