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Selbständigkeit sollte von Anfang an Leitgedanke Ihrer Erziehungsarbeit sein: Gehen Sie vom ersten Tag an davon aus, dass das Kind früher oder später alles [[selbst tun]] will. Das Neugeborene mag Ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein, doch steckt ein riesiges Potential in ihm, an das Sie glauben dürfen und sollen. Vertrauen Sie dem Kind aber nicht nur, dass es alles erreichen kann, wonach es strebt, vertrauen Sie ihm auch, dass es mit [[Misserfolge|Misserfolgen]] und [[Grenzen]], die Sie ihm setzen, bestens umgehen kann. Das Vertrauen der Eltern ist der Nährstoff für das [[Selbstvertrauen]] des Kindes. Und Kinder, deren Glaube an die eigenen Fähigkeiten gestärkt wird, werden von alleine selbständig. Am schönsten können Sie das beim Laufen lernen beobachten: Sie brauchen sich bloss über die ersten Schritte zu freuen und schon fühlt sich das Kind ermutigt, noch mehr zu üben, bis es Ihnen irgendwann davon springt. Es braucht weder eine Anleitung noch [[Ratschläge]] von Ihnen. Dabei nimmt das Kind unzählige Rückschläge in Kauf, wenn es immer wieder hinfällt oder sich anschlägt. Das einzige, was das Kind in solchen Momente braucht, ist [[Trost]], gewissermassen die Bestätigung, dass es "trotzdem" geliebt wird. Und es ist genau diese [[Erfahrungen|Erfahrung]] von Erfolg und Misserfolg, die das Kind reifen lassen.
Selbständigkeit sollte von Anfang an Leitgedanke Ihrer Erziehungsarbeit sein: Gehen Sie vom ersten Tag an davon aus, dass das Kind früher oder später alles [[selbst tun]] will. Das Neugeborene mag Ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein, doch steckt ein riesiges Potential in ihm, an das Sie glauben dürfen und sollen. Vertrauen Sie dem Kind aber nicht nur, dass es alles erreichen kann, wonach es strebt, vertrauen Sie ihm auch, dass es mit [[Misserfolge|Misserfolgen]] und [[Grenzen]], die Sie ihm setzen, bestens umgehen kann. Das Vertrauen der Eltern ist der Nährstoff für das [[Selbstvertrauen]] des Kindes. Und Kinder, deren Glaube an die eigenen Fähigkeiten gestärkt wird, werden von alleine selbständig. Am schönsten können Sie das beim Laufen lernen beobachten: Sie brauchen sich bloss über die ersten Schritte zu freuen und schon fühlt sich das Kind ermutigt, noch mehr zu üben, bis es Ihnen irgendwann davon springt. Es braucht weder eine Anleitung noch [[Ratschläge]] von Ihnen. Dabei nimmt das Kind unzählige Rückschläge in Kauf, wenn es immer wieder hinfällt oder sich anschlägt. Das einzige, was das Kind in solchen Momente braucht, ist [[Trost]], gewissermassen die Bestätigung, dass es "trotzdem" geliebt wird. Und es ist genau diese [[Erfahrungen|Erfahrung]] von Erfolg und Misserfolg, die das Kind reifen lassen.


Kinder brauchen denn auch keine [[Schonen|Schonung]]. Sie haben ganz im Gegenteil Freude an der [[Herausforderungen|Herausforderung]]. Wenn das Kind unbedingt ins Gartenbad will, können Sie zum Beispiel auch fordern, dass es den Weg zu Fuss oder mit dem Fahrrad zurücklegt, statt einfach hingefahren zu werden. Oder wenn Baden aus irgendeinem Grund gar nicht möglich ist, braucht das Kind nicht immer einen [[Ersatzbefriedigung|Ersatz]] ("Du bekommst dafür..."). Es soll vielmehr auch erfahren, dass sein Wille an [[Grenzen]] stossen kann. Entscheidend ist allerdings, wie Sie mit der Reaktion des Kindes ([[Trauer]], [[Wut]], [[Toben]] und ähnliches) umgehen: Das Kind muss, um reifer zu werden, die Erfahrung machen können, dass es auch in schwierigen Situationen von Ihnen angenommen wird und nicht etwa ausgelacht oder weggesperrt wird.  
Kinder brauchen denn auch keine [[Schonen|Schonung]]. Sie haben ganz im Gegenteil Freude an der [[Herausforderungen|Herausforderung]]. Wenn das Kind unbedingt ins Gartenbad will, können Sie zum Beispiel auch fordern, dass es den Weg zu Fuss oder mit dem Fahrrad zurücklegt, statt einfach hingefahren zu werden. Oder wenn Baden aus irgendeinem Grund gar nicht möglich ist, braucht das Kind nicht immer einen [[Ersatzbefriedigung|Ersatz]] ("Du bekommst dafür..."). Es soll vielmehr auch erfahren, dass sein Wille an [[Grenzen]] stossen kann. Entscheidend ist allerdings, wie Sie mit der Reaktion des Kindes ([[Trauer]], [[Wut des Kindes|Wut]], [[Toben]] und ähnliches) umgehen: Das Kind muss, um reifer zu werden, die Erfahrung machen können, dass es auch in schwierigen Situationen von Ihnen angenommen wird und nicht etwa ausgelacht oder weggesperrt wird.  


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