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Ist das Kind so reif, dass es schon ein Mindestmass an [[Frustrationstoleranz]] entwickelt hat, kann es durchaus damit umgehen, dass der Schulstoff höchstens zufällig mit seinen tatsächlichen Lernbedürfnissen zu tun hat und dass es je nachdem einmal unter- und einmal überfordert ist. Ist die Unter- oder Überforderung aber zu gross, kann es schnell zum Problem werden, wenn das Kind zum Beispiel stundenlang sitzen und rechnen lernen sollte, obwohl es sich viel lieber in der freien Natur bewegen würde und mehr an der Pflanzenwelt interessiert ist (und dann dort entsprechend zu kurz kommt).
Ist das Kind so reif, dass es schon ein Mindestmass an [[Frustrationstoleranz]] entwickelt hat, kann es durchaus damit umgehen, dass der Schulstoff höchstens zufällig mit seinen tatsächlichen Lernbedürfnissen zu tun hat und dass es je nachdem einmal unter- und einmal überfordert ist. Ist die Unter- oder Überforderung aber zu gross, kann es schnell zum Problem werden, wenn das Kind zum Beispiel stundenlang sitzen und rechnen lernen sollte, obwohl es sich viel lieber in der freien Natur bewegen würde und mehr an der Pflanzenwelt interessiert ist (und dann dort entsprechend zu kurz kommt).


Lehrpläne haben durchaus ihre Berechtigung, baut doch die Industrialisierung (und erst recht die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft) auf einer weitgehenden Standardisierung von Leistungen auf, ohne die unser gewohnter Wohlstand nicht möglich wäre. Allerdings darf die Frage gestellt werden, ob diese Standardisierung schon "im zarten Kindesalter" beginnen muss. Denn immerhin steht damit nicht zu selten die [[Lernfreude]] und damit die [[Motivation]] für die weitere Bildung auf dem Spiel: Ein Kind, das schon im Grundschulalter mit nicht angepasstem Lernstoff gelangweilt oder geplagt wird, kann die Lust schnell verlieren und wird sein wirkliches Potential bloss noch ansatzweise ausschöpfen. Bedenkt man, dass heutzutage auch von ausgebildeten Berufsleuten eine lebenslange Bereitschaft zur Weiterbildung erwartet wird, wird klar, dass dieses Problem nicht nur für das Kind, sondern auch für die Wirtschaft und somit die Gesellschaft ziemliche fatale Auswirkungen hat. Als Eltern haben Sie in der Regel zwar wenig Auswahlmöglichkeiten bei der der [[Schulwahl]], doch sollten Sie sich wenigstens des Problems bewusst sein und dem Kind zum Beispiel ausserhalb der Schule eine entsprechende [[Freizeit|Freizeitbeschäftigung]] zum Ausgleich organisieren.
Lehrpläne haben durchaus ihre Berechtigung, baut doch die Industrialisierung (und erst recht die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft) auf einer weitgehenden Standardisierung von Leistungen auf, ohne die unser gewohnter Wohlstand nicht möglich wäre. Allerdings darf die Frage gestellt werden, ob diese Standardisierung schon "im zarten Kindesalter" beginnen muss. Denn immerhin steht damit nicht zu selten die [[Lernen des Kindes#Erhaltung der Lernfreude|Lernfreude]] und damit die [[Motivation]] für die weitere Bildung auf dem Spiel: Ein Kind, das schon im Grundschulalter mit nicht angepasstem Lernstoff gelangweilt oder geplagt wird, kann die Lust schnell verlieren und wird sein wirkliches Potential bloss noch ansatzweise ausschöpfen. Bedenkt man, dass heutzutage auch von ausgebildeten Berufsleuten eine lebenslange Bereitschaft zur Weiterbildung erwartet wird, wird klar, dass dieses Problem nicht nur für das Kind, sondern auch für die Wirtschaft und somit die Gesellschaft ziemliche fatale Auswirkungen hat. Als Eltern haben Sie in der Regel zwar wenig Auswahlmöglichkeiten bei der der [[Schulwahl]], doch sollten Sie sich wenigstens des Problems bewusst sein und dem Kind zum Beispiel ausserhalb der Schule eine entsprechende [[Freizeit|Freizeitbeschäftigung]] zum Ausgleich organisieren.


Siehe im übrigen auch den [[Exkurs: Kritik an der Schule]].
Siehe im übrigen auch den [[Exkurs: Kritik an der Schule]].