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==Anerzogene Eigenschaften (Eigenheiten)==
==Anerzogene Eigenschaften (Eigenheiten)==


Während das Nachahmen grundsätzlich vom Kind selbst aus geht, werden [[Eigenheiten]] von den Eltern gewissermassen [[Provozieren der Eltern|provoziert]], wenn auch in aller Regel unbewusst. So ist es zum Beispiel ein Leichtes, schon Kleinkindern ein wählerisches Verhalten in Sachen Kleidern anzueignen: Wenn Sie dem Kind nur "früh genug" verschiedene T-Shirts zur Auswahl vorlegen und es auch noch fragen, ob es nicht doch lieber ein neues hätte, wird es sehr schnell lernen, dass dieses Verhalten "gut" ist (denn es kommt ja von Ihnen als Eltern, die es grundsätzlich immer zum Vorbild nimmt!). In den ersten Jahren ist es Kindern aber ziemlich egal, was sie zum anziehen erhalten (zudem handelt es sich um ein eigentliches [[Wohlstandsprobleme|Wohlstandsproblem]]). Wenn Sie die (unnötige) Auswahl hingegen selbst zum Problem machen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn sich das Kind schon bald übermässig [[wählerisch]] benimmt und [[Verwöhnen|verwöhnt]] reagiert. Wenn das Kind diese ihm anerzogene Eigenheit dann auch noch als [[Vorwerfen|Vorwurf]] ("Du bist immer so wählerisch!") oder gar als verstecktes Lob ("Meine Tochter ist halt schon ziemlich verwöhnt!") zu hören bekommt, dreht sich der [[Teufelskreis]] weiter: Das Kind verliert das Vertrauen in seine Eltern (weil es die [[Doppelbotschaften|Doppelbotschaft]] wahrnimmt!) und entwickelt gleichzeitig Verhaltensmuster, um den Eltern zu gefallen, indem es sich noch wählerischer benimmt (weil es spürt, dass es damit eine Reaktion auslösen kann).
Während das Nachahmen grundsätzlich vom Kind selbst aus geht, werden [[Eigenheiten]] von den Eltern gewissermassen [[Provozieren der Eltern|provoziert]], wenn auch in aller Regel unbewusst. So ist es zum Beispiel ein Leichtes, schon Kleinkindern ein wählerisches Verhalten in Sachen Kleidern anzueignen: Wenn Sie dem Kind nur "früh genug" verschiedene T-Shirts zur Auswahl vorlegen und es auch noch fragen, ob es nicht doch lieber ein neues hätte, wird es sehr schnell lernen, dass dieses Verhalten "gut" ist (denn es kommt ja von Ihnen als Eltern, die es grundsätzlich immer zum Vorbild nimmt!). In den ersten Jahren ist es Kindern aber ziemlich egal, was sie zum anziehen erhalten (zudem handelt es sich um ein eigentliches [[Wohlstandsprobleme|Wohlstandsproblem]]). Wenn Sie die (unnötige) Auswahl hingegen selbst zum Problem machen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn sich das Kind schon bald übermässig [[wählerisch]] benimmt und [[Verwöhnen|verwöhnt]] reagiert. Wenn das Kind diese ihm anerzogene Eigenheit dann auch noch als [[Vorwürfe der Eltern|Vorwurf]] ("Du bist immer so wählerisch!") oder gar als verstecktes Lob ("Meine Tochter ist halt schon ziemlich verwöhnt!") zu hören bekommt, dreht sich der [[Teufelskreis]] weiter: Das Kind verliert das Vertrauen in seine Eltern (weil es die [[Doppelbotschaften|Doppelbotschaft]] wahrnimmt!) und entwickelt gleichzeitig Verhaltensmuster, um den Eltern zu gefallen, indem es sich noch wählerischer benimmt (weil es spürt, dass es damit eine Reaktion auslösen kann).


Eigenheiten mögen für Erwachsene durchaus lustig und unterhaltsam sein (Komödien beispielsweise sind voll davon), doch sollten bei Kindern zumindest in den [[Phasen der Erziehung|ersten, entscheidenden Jahren]] die wirklichen Eigenschaften im Vordergrund stehen (und nicht etwa die [[Belustigung]] der Umwelt). Das gilt im übrigen auch für [[Ironie]] (im Gegensatz zum [[Humor]]!).
Eigenheiten mögen für Erwachsene durchaus lustig und unterhaltsam sein (Komödien beispielsweise sind voll davon), doch sollten bei Kindern zumindest in den [[Phasen der Erziehung|ersten, entscheidenden Jahren]] die wirklichen Eigenschaften im Vordergrund stehen (und nicht etwa die [[Belustigung]] der Umwelt). Das gilt im übrigen auch für [[Ironie]] (im Gegensatz zum [[Humor]]!).