Lernen des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 45: Zeile 45:


{{4}}
{{4}}
Wenn das Kind beginnt, seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], wird seine Lernmotivation gewissermassen noch potenziert: Es entdeckt nun, was es alles erreichen kann, wenn es nur will. Es ist denn auch kein Zufall, wenn Eltern von ihren Dreijährigen vermuten, dass sie möglicherweise [[hochbegabt]] seien. In diesem Alter entwickeln viele Kinder die erstaunlichsten Lernfähigkeiten und beginnen auch mal gerne den Spiess umzukehren und ihre eigenen Eltern zu belehren. Kosenamen wie "Dreikäsehoch" oder "Naseweis" zeugen davon. Als Eltern sollten Sie sich dadurch aber nicht irritieren lassen. Wohl dürfen Sie sich über die Leistungen Ihrer Sprösslinge freuen, doch sollten Sie auch achtsam sein, um was es geht: Lassen Sie sich nicht einfach [[herumdirigieren]], weil Sie es lustig finden oder sich nicht getrauen sich zu wehren. Wenn das Kind allzu übermütig wird, braucht es [[Grenzen]]. Das Kind darf erfahren, dass es seinen [[Wille|Willen]] haben darf und damit auch viel erreichen kann, es soll aber auch zu spüren bekommen, wenn es zu weit geht.
Wenn das Kind beginnt, seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], wird seine Lernmotivation gewissermassen noch potenziert: Es entdeckt nun, was es alles erreichen kann, wenn es nur will. Es ist denn auch kein Zufall, wenn Eltern von ihren Dreijährigen vermuten, dass sie möglicherweise [[hochbegabt]] seien. In diesem Alter entwickeln viele Kinder die erstaunlichsten Lernfähigkeiten und beginnen auch mal gerne den Spiess umzukehren und ihre eigenen Eltern zu belehren. Kosenamen wie "Dreikäsehoch" oder "Naseweis" zeugen davon. Als Eltern sollten Sie sich dadurch aber nicht irritieren lassen. Wohl dürfen Sie sich über die Leistungen Ihrer Sprösslinge freuen, doch sollten Sie auch achtsam sein, um was es geht: Lassen Sie sich nicht einfach [[herumdirigieren]], weil Sie es lustig finden oder sich nicht getrauen sich zu wehren. Wenn das Kind allzu übermütig wird, braucht es [[Grenzen]]. Das Kind darf und soll erfahren, dass es mit seinem [[Wille|Willen]] viel erreichen kann, es soll aber auch [[Klartext|unmissverständlich]] zu hören bekommen, wenn es zu weit geht.


In dieser Phase lernen Kinder Grenzen besonders effizient durch [[Regeln]]. Während in der Phase der Vertrauensbildung noch (einseitige) [[Abmachungen]] Ihrerseits genügten, sollten Sie jetzt mit dem Kind zusammen [[Vereinbarungen]] suchen. Das Kind lernt dadurch [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] zu übernehmen. Sie können zum Beispiel mit ihm vereinbaren, dass es zwar den Küchenschrank mit den Kochtöpfen ausräumen darf, diese danach aber auch wieder einräumen muss. So wird der Wille des Kindes gewissermassen kultiviert und es kann daraus im Laufe der Entwicklung ein [[freier Wille]] werden. Diese sogenannte [[Autonomiephase]] wird im übrigen selten ohne [[Trotz]] und [[Wutanfall|Wutanfälle]] über die Bühne gehen. Damit umzugehen [[Lernen der Eltern|lernen ist aber die Aufgabe der Eltern]]! Die Pflicht zu lernen, ist also auch in dieser Phase eine der Eltern, das heisst, Sie müssen lernen, dem Kind angemessen [[Grenzen]] zu setzen. Demgegenüber hat das Kind in erster Linie das Recht zu lernen, das heisst von seinen Eltern dann Grenzen zu erhalten, wenn diese notwenig sind.
In dieser Phase lernen Kinder Grenzen besonders effizient durch [[Regeln]]. Während in der Phase der Vertrauensbildung noch (einseitige) [[Abmachungen]] Ihrerseits genügten, sollten Sie jetzt mit dem Kind zusammen [[Vereinbarungen]] suchen. Das Kind lernt dadurch [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] zu übernehmen. Sie können zum Beispiel mit ihm vereinbaren, dass es zwar den Küchenschrank mit den Kochtöpfen ausräumen darf, diese danach aber auch wieder einräumen muss. So wird der Wille des Kindes gewissermassen kultiviert und es kann daraus im Laufe der Entwicklung ein [[freier Wille]] werden. Diese sogenannte [[Autonomiephase]] wird im übrigen selten ohne [[Trotz]] und [[Wutanfall|Wutanfälle]] über die Bühne gehen. Damit umzugehen [[Lernen der Eltern|lernen ist aber die Aufgabe der Eltern]]! Die Pflicht zu lernen, ist also auch in dieser Phase eine der Eltern, das heisst, Sie müssen lernen, dem Kind angemessen [[Grenzen]] zu setzen. Demgegenüber hat das Kind in erster Linie das Recht zu lernen, das heisst von seinen Eltern dann Grenzen zu erhalten, wenn diese notwenig sind.