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Ist die Pubertät vorüber und vielleicht auch die Grundausbildung schon abgeschlossen, melden Jugendliche regelmässig ihre Ansprüche im Sinne einer Gleichstellung mit den Eltern an. Sie wollen zum Beispiel mitbestimmen, welche Lebensmittel eingekauft werden, welches die beste Wahl des Transportmittels ist und ähnliches. Das ist an sich richtig, bloss besteht ein gewisses Ungleichgewicht: Wohl wären sie aufgrund ihrer geistigen Entwicklung zu dieser Mitbestimmung fähig, doch sind sie wirtschaftlich meistens noch von den Eltern abhängig. Trotzdem sollten nun Eltern wie Kinder zu einem partnerschaftlichen Zusammenleben fähig sein. Dies setzt voraus, dass Sie als Eltern anerkennen, dass Ihr Kinder zwar noch nicht oder nur sehr beschränkt zum Haushalt beisteuern können, dafür aber zum Beispiel neue, fortschrittliche Ideen zu einem umweltbewussten Leben einbringen können. Zumindest sollten Sie nicht einfach nach dem Motto "Wer zahlt, befiehlt." handeln, ansonsten auch Ihre Kinder sich überlegen werden, wie sie ihre [[Machtspiele|Macht ausspielen]] könnten.
Ist die Pubertät vorüber und vielleicht auch die Grundausbildung schon abgeschlossen, melden Jugendliche regelmässig ihre Ansprüche im Sinne einer Gleichstellung mit den Eltern an. Sie wollen zum Beispiel mitbestimmen, welche Lebensmittel eingekauft werden, welches die beste Wahl des Transportmittels ist und ähnliches. Das ist an sich richtig, bloss besteht ein gewisses Ungleichgewicht: Wohl wären sie aufgrund ihrer geistigen Entwicklung zu dieser Mitbestimmung fähig, doch sind sie wirtschaftlich meistens noch von den Eltern abhängig. Trotzdem sollten nun Eltern wie Kinder zu einem partnerschaftlichen Zusammenleben fähig sein. Dies setzt voraus, dass Sie als Eltern anerkennen, dass Ihr Kinder zwar noch nicht oder nur sehr beschränkt zum Haushalt beisteuern können, dafür aber zum Beispiel neue, fortschrittliche Ideen zu einem umweltbewussten Leben einbringen können. Zumindest sollten Sie nicht einfach nach dem Motto "Wer zahlt, befiehlt." handeln, ansonsten auch Ihre Kinder sich überlegen werden, wie sie ihre [[Macht|Macht ausspielen]] könnten.


Eine ganz besondere Herausforderung können die Freundin oder der Freund Ihres Sohnes beziehungsweise Ihrer Tochter darstellen, insbesondere wenn diese in Ihrer Wohnung zu übernachten beginnen. Natürlich hängt dabei viel von Ihrer [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] ab, wenn es zum Beispiel darum geht, wer, wann und wie lange das Badezimmer besetzt. Wichtig ist aber, dass Sie unterscheiden, ob es mehr um Ihre Sympathie (oder eben Antipathie) oder um [[Grenzen der Eltern|Ihren eigenen Grenzen]] geht. Wenn es Sie also zum Beispiel stört, dass Ihr potentieller Schwiegersohn mit schmutzigen Kleidern daherkommt: Stört es Sie, weil Sie der Meinung sind, Ihre Tochter hätte einen "anständigen" Mann verdient oder stört es Sie, weil Sie Ihr Sofa sauber halten möchten? Während Sie sich im ersteren Fall zurückhalten sollten (zumal Bemerkungen Ihrerseits vor allem entsprechende Gegenreaktionen auslösen dürften), dürfen und sollen Sie im letzteren Fall natürlich reagieren. Es geht hier auch nicht darum, Fremde zu erziehen, sondern bewusst eine Grenze zu setzen. Das ist im übrigen nicht etwa unhöflich, sondern ganz im Gegenteil Ausdruck Ihrer [[Beziehungsfähigkeit]]. Und vielleicht ergibt sich daraus sogar eine interessante Diskussion über Sinn und Unsinn von Sauberkeit.
Eine ganz besondere Herausforderung können die Freundin oder der Freund Ihres Sohnes beziehungsweise Ihrer Tochter darstellen, insbesondere wenn diese in Ihrer Wohnung zu übernachten beginnen. Natürlich hängt dabei viel von Ihrer [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] ab, wenn es zum Beispiel darum geht, wer, wann und wie lange das Badezimmer besetzt. Wichtig ist aber, dass Sie unterscheiden, ob es mehr um Ihre Sympathie (oder eben Antipathie) oder um [[Grenzen der Eltern|Ihren eigenen Grenzen]] geht. Wenn es Sie also zum Beispiel stört, dass Ihr potentieller Schwiegersohn mit schmutzigen Kleidern daherkommt: Stört es Sie, weil Sie der Meinung sind, Ihre Tochter hätte einen "anständigen" Mann verdient oder stört es Sie, weil Sie Ihr Sofa sauber halten möchten? Während Sie sich im ersteren Fall zurückhalten sollten (zumal Bemerkungen Ihrerseits vor allem entsprechende Gegenreaktionen auslösen dürften), dürfen und sollen Sie im letzteren Fall natürlich reagieren. Es geht hier auch nicht darum, Fremde zu erziehen, sondern bewusst eine Grenze zu setzen. Das ist im übrigen nicht etwa unhöflich, sondern ganz im Gegenteil Ausdruck Ihrer [[Beziehungsfähigkeit]]. Und vielleicht ergibt sich daraus sogar eine interessante Diskussion über Sinn und Unsinn von Sauberkeit.