Freiwilligkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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===Wille===
===Wille===
Der zweite Teil des Wortes "Freiwilligkeit" bildet sich also aus dem Willen, den das Kind in der Regel etwa im dritten Lebensjahr zu [[Willensbildung|entwickeln]] beginnt. Der Wille ist nebst dem [[Selbstvertrauen]] die weitaus wichtigste Kraft des Menschen. Bloss ist dieser Wille anfangs noch ausgesprochen egozentrisch und absolut, Rücksichtnahme auf andere Bedürfnisse ist dem Kind noch fremd. Es liegt deshalb an den Eltern, den Willen des Kindes gewissermassen zu kultivieren, indem sie für [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] sorgen: Das Kind braucht nun [[Herausforderungen]] und [[Grenzen]], um die Kraft seines Willens zu spüren und zu erfahren, wenn es zu weit geht. Am besten geht das, wenn Sie mit ihm Regeln [[Vereinbarungen|vereinbaren]]. Sie könnten zum Beispiel mit ihm zusammen regeln, was es Ihnen beim Kochen alles helfen darf beziehungsweise, was noch zu gefährlich ist. Nehmen Sie sich dafür Zeit, gerade zusammen zu kochen, ist eine wunderbare Form der Beziehungspflege, zumal das Ergebnis wiederum in einem gemeinsamen Erlebnis, dem Essen nämlich, mündet.
Der zweite Teil des Wortes "Freiwilligkeit" bildet sich also aus dem Willen, den das Kind in der Regel etwa im dritten Lebensjahr zu [[Willensbildung|entwickeln]] beginnt. Der Wille ist nebst dem [[Selbstvertrauen]] die weitaus wichtigste Kraft des Menschen. Bloss ist dieser Wille anfangs noch ausgesprochen egozentrisch und absolut, Rücksichtnahme auf andere Bedürfnisse ist dem Kind noch fremd. Es liegt deshalb an den Eltern, den Willen des Kindes gewissermassen zu kultivieren, indem sie für [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] sorgen: Das Kind braucht nun [[Herausforderungen]] und [[Grenzen]], um die Kraft seines Willens zu spüren und zu erfahren, wenn es zu weit geht. Am besten geht das, wenn Sie mit ihm Regeln [[Vereinbarungen|vereinbaren]]. Sie könnten zum Beispiel mit ihm zusammen regeln, was es Ihnen beim Kochen alles helfen darf beziehungsweise, was noch zu gefährlich ist. Nehmen Sie sich dafür Zeit, gerade zusammen zu kochen, ist eine wunderbare Form der Beziehungspflege, zumal das Ergebnis wiederum in einem gemeinsamen Erlebnis, dem Essen nämlich, mündet.
Der noch rohe Wille des Kindes vermittelt ihm das Gefühl, alles zu können und alles zu erreichen, eigentliche [[Allmachtsphantasien]] sind denn auch keine Seltenheit. Lassen Sie ihm diesen Glauben, es soll ruhig [[ausprobieren]] dürfen, was es alles schafft. Wenn es zum Beispiel Ihre Einkäufe die Treppe hochschleppen will, muss es erfahren dürfen, ob und wie das geht. Sie könnten ihm allenfalls den Tipp geben, statt alles auf ein Mal hochzutragen, es in zwei Schritten zu anzugehen. Lassen Sie es versuchen, auch wenn Sie der Meinung sind, dass es aussichtslos ist. Es ist entscheidend, dass das Kind seine Kräfte positiv erfahren kann. Eltern hingegen, die dauernd der Meinung sind, das sei noch nichts für ihre Kinder oder ihnen jede Anstrengung [[abnehmen]], werden später feststellen müssen, dass ihren Kindern die Lust am Mithelfen längst vergangen ist.


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