Freiwilligkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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===Freiheit===
===Freiheit===
Der erste Teil des Wortes "Freiwilligkeit" hat offenbar mit Freiheit zu tun. Und um das geht es in der Phase der [[Vertrauensbildung]]: Lassen Sie das Kind in dieser Zeit möglichst frei von allem, [[zwingen]] Sie es zu nichts, lassen Sie es frei bewegen und sagen Sie grundsätzlich und zuerst immer [[Ja der Eltern|"Ja"]]. Sie brauchen keine Angst zu haben, denn in dieser Phase hat das Kind erst [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]], also noch keine übermässigen [[Wünsche des Kindes|Wünsche]] oder unverschämten Absichten. Es sollte bloss ausnahmsweise [[Grenzen]] erfahren müssen, insbesondere wenn wirkliche [[Gefahren]] drohen oder wenn Sie an Ihre eigenen [[Grenzen der Eltern|Grenzen]] stossen. In dieser Zeit soll und darf das Kind in einem positiven Sinn [[Verwöhnen|verwöhnt]] werden.
Der erste Teil des Wortes "Freiwilligkeit" hat offenbar mit Freiheit zu tun. Und um das geht es in der Phase der [[Vertrauensbildung]]: Lassen Sie das Kind in dieser Zeit möglichst frei von allem, [[zwingen]] Sie es zu nichts, lassen Sie es frei [[bewegen]] und [[entscheiden]]. Sagen Sie grundsätzlich und zuerst immer [[Ja der Eltern|"Ja"]]. Sie brauchen keine Angst zu haben, denn in dieser Phase hat das Kind erst [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]], also noch keine übermässigen [[Wünsche des Kindes|Wünsche]] oder unverschämten Absichten. Es sollte bloss ausnahmsweise [[Grenzen]] erfahren müssen, insbesondere wenn wirkliche [[Gefahren]] drohen oder wenn Sie an Ihre eigenen [[Grenzen der Eltern|Grenzen]] stossen. In dieser Zeit soll und darf das Kind in einem positiven Sinn [[Verwöhnen|verwöhnt]] werden.


Freiheit bedeutet in dieser Phase auch, dass Sie das Kind in seinem ganz eigenen Rhythmus und [[Selbst tun|von selbst]] [[entwickeln]] lassen. Viele Eltern meinen, sie müssten dem Kind unbedingt [[helfen]], da und dort etwas [[nachhelfen]] und überhaupt das Kind dauernd [[unterstützen]] oder gar [[fördern]]. Das ist zwar meistens gut gemeint und trotzdem äusserst [[kontraproduktiv]]: Dem Kind wird damit nämlich in erster Linie vermittelt, dass seine Fähigkeiten noch ungenügend entwickelt seien, es wird also gewissermassen schwach gemacht. Dabei sollte es vielmehr darum gehen, dass Sie es für das bewundern, was es gerade kann, ohne dass Sie es mit anderen vergleichen, sondern bloss um seiner eigenen individuellen [[Persönlichkeit]] wegen [[Beachtung|beachten]].
Freiheit bedeutet in dieser Phase auch, dass Sie das Kind in seinem ganz eigenen Rhythmus und [[Selbst tun|von selbst]] [[entwickeln]] lassen. Viele Eltern meinen, sie müssten dem Kind unbedingt [[helfen]], da und dort etwas [[nachhelfen]] und überhaupt das Kind dauernd [[unterstützen]] oder gar [[fördern]]. Das ist zwar meistens gut gemeint und trotzdem äusserst [[kontraproduktiv]]: Dem Kind wird damit nämlich in erster Linie vermittelt, dass seine Fähigkeiten noch ungenügend entwickelt seien, es wird also gewissermassen schwach gemacht. Dabei sollte es vielmehr darum gehen, dass Sie es für das bewundern, was es gerade kann, ohne dass Sie es mit anderen vergleichen, sondern bloss um seiner eigenen individuellen [[Persönlichkeit]] wegen [[Beachtung|beachten]].
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===Wille===
===Wille===
Der zweite Teil des Wortes "Freiwilligkeit" bildet sich also aus dem Willen, den das Kind in der Regel etwa im dritten Lebensjahr zu [[Willensbildung|entwickeln]] beginnt, nebst dem [[Selbstvertrauen]] die weitaus wichtigste Kraft des Menschen. Bloss ist dieser Wille anfangs noch ausgesprochen egoistisch und absolut, Rücksichtnahme auf andere Bedürfnisse ist dem Kind noch fremd. Es liegt deshalb an den Eltern, für [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] zu sorgen, denn das Kind braucht nun [[Herausforderungen]] und [[Grenzen]], um die Kraft seines Willens zu spüren. Am besten geht das, wenn Sie mit ihm Regeln [[Vereinbarungen|vereinbaren]]. Sie könnten zum Beispiel mit ihm zusammen regeln, was es Ihnen beim Kochen alles helfen darf (und was noch zu gefährlich ist).  
Der zweite Teil des Wortes "Freiwilligkeit" bildet sich also aus dem Willen, den das Kind in der Regel etwa im dritten Lebensjahr zu [[Willensbildung|entwickeln]] beginnt, nebst dem [[Selbstvertrauen]] die weitaus wichtigste Kraft des Menschen. Bloss ist dieser Wille anfangs noch ausgesprochen egoistisch und absolut, Rücksichtnahme auf andere Bedürfnisse ist dem Kind noch fremd. Es liegt deshalb an den Eltern, für [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] zu sorgen, denn das Kind braucht nun [[Herausforderungen]] und [[Grenzen]], um die Kraft seines Willens zu spüren. Am besten geht das, wenn Sie mit ihm Regeln [[Vereinbarungen|vereinbaren]]. Sie könnten zum Beispiel mit ihm zusammen regeln, was es Ihnen beim Kochen alles helfen darf (und was noch zu gefährlich ist).