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Der Wille von Dreijährigen ist legendär. In diesem Alter können Kinder eigentliche [[Allmachtsphantasien]] entwickeln. Wenn ein Kind erst einmal entdeckt, was alles möglich ist, wenn es bloss will, kommt es auf die verrücktesten Ideen. Das ist ein Zeichen seiner gesunden Entwicklung und nicht etwa Anlass zur Besorgnis. Manche Eltern staunen auch, welch unglaubliche Lernleistungen das Kind plötzlich entwickelt. Gerade Knaben sehen sich häufig auch als Ritter oder Eroberer und glauben die ganze Welt beherrschen zu können. Auch das ist immer noch alles kein Anlass zur Sorge. Schwierig wird es erst, wenn die Eltern dem nichts entgegen halten oder die Anwandlungen des Kindes gar noch zur allgemeinen Belustigung [[Provozieren der Eltern|provozieren]]. Denn jetzt muss das Kind auch [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] spüren und seine schier unermessliche Energie zumindest in Herausforderungen kanalisieren können. Dazu müssen Sie dem Kind [[Grenzen]] zeigen, und zwar [[konsequent]].
Der Wille von Dreijährigen ist legendär. In diesem Alter können Kinder eigentliche [[Allmachtsphantasien]] entwickeln. Wenn ein Kind erst einmal entdeckt, was alles möglich ist, wenn es bloss will, kommt es auf die verrücktesten Ideen. Das ist ein Zeichen seiner gesunden Entwicklung und nicht etwa Anlass zur Besorgnis. Manche Eltern staunen auch, welch unglaubliche Lernleistungen das Kind plötzlich entwickelt. Gerade Knaben sehen sich häufig auch als Ritter oder Eroberer und glauben die ganze Welt beherrschen zu können. Auch das ist immer noch alles kein Anlass zur Sorge. Schwierig wird es erst, wenn die Eltern dem nichts entgegen halten oder die Anwandlungen des Kindes gar noch zur allgemeinen Belustigung [[Provozieren der Eltern|provozieren]]. Denn jetzt muss das Kind auch [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] spüren und seine schier unermessliche Energie zumindest in Herausforderungen kanalisieren können. Dazu müssen Sie dem Kind [[Grenzen]] zeigen, und zwar [[konsequent]].


Wenn ein Kind zum Beispiel einen Ast zum Schwert erklärt und damit andere zu schlagen beginnt, müssen Sie laut und deutlich [[Nein der Eltern|"Nein!"]] rufen. Scheuen Sie sich nicht, das Kind nötigenfalls auch einmal richtig anzuschreien! Sie dürfen durchaus auch Ihre allfällige Wut zum Ausdruck bringen, das Kind muss förmlich spüren, dass es zu weit geht. Manche Kinder müssen Grenzen auch körperlich spüren. Das heisst allerdings nicht, dass Sie dem Kind den Ast aus den Händen reissen (das wäre nämlich eine [[Grenzüberschreitungen der Eltern|Grenzüberschreitung]] Ihrerseits!), sondern dass Sie den Ast zum Beispiel festhalten, bis das Kind nachgibt.
Wenn ein Kind zum Beispiel einen Ast zum Schwert erklärt und damit andere zu schlagen beginnt, müssen Sie laut und deutlich [[Nein der Eltern|"Nein!"]] rufen. Scheuen Sie sich nicht, das Kind nötigenfalls auch einmal richtig anzuschreien! Sie dürfen durchaus auch Ihre allfällige Wut zum Ausdruck bringen, das Kind muss förmlich spüren, dass es zu weit geht. Manche Kinder müssen Grenzen auch körperlich spüren. Das heisst allerdings nicht, dass Sie es schlagen dürften oder ihm den Ast aus den Händen reissen sollen (das wäre nämlich eine [[Grenzüberschreitungen der Eltern|Grenzüberschreitung]] Ihrerseits!), sondern dass Sie den Ast zum Beispiel festhalten, bis das Kind nachgibt.


Manche Kinder beginnen in diesem Alter auch irgendwelche Dinge, die ihnen gerade in die Hände geraten, ohne jeglichen ersichtlichen Grund wie wild um sich zu schmeissen. Auch in diesem Fall ist ein [[konsequent|konsequentes]] [[Nein der Eltern|"Nein!"]] geordert. [[Vorwürfe]] hingegen wären fehl am Platz, hingegen sollten Sie dem Kind die [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] für die Folgen seines Tuns übergeben, also es auffordern, Dinge wieder aufheben und verräumen. Dazu genüget in der Regel eine Bitte oder eine Frage nicht, Sie müssen es ihm schon [[Klartext|klar]] [[befehlen]]! Falls es sich weigert, müssen Sie so lange [[ausharren]], bis es von sich aus einsichtig geworden ist (falls es dabei offensichtlich überfordert ist, können Sie ihm natürlich auch Ihre Hilfe anbieten). Verlassen Sie das Kind aber in solchen Situationen nicht, das Kind würde das Kind als [[Strafen|Strafe]] empfinden (zudem noch als eine der schlimmst möglichen!). Geben Sie aber keinesfalls nach, auch wenn es für Sie gerade viel [[Bequemlichkeit der Eltern|leichter]] wäre, selbst aufzuräumen. Bleiben Sie [[konsequent]], das mag zwar häufig aufwändiger sein, doch werden Sie schon bald erfahren, wie sehr sich dieser Aufwand für Sie gelohnt hat. Denn in aller Regel sind derartige Ausbrüche des Kindes einmalig, jedenfalls wenn Sie schon beim ersten [[Toben|Tobsuchtsanfall]] angemessen reagieren konnten (ansonsten Ihnen das Kind schon bald die nächste Chance zum üben geben wird!).
Manche Kinder beginnen in diesem Alter auch irgendwelche Dinge, die ihnen gerade in die Hände geraten, ohne jeglichen ersichtlichen Grund wie wild um sich zu schmeissen. Auch in diesem Fall ist ein [[konsequent|konsequentes]] [[Nein der Eltern|"Nein!"]] geordert. [[Vorwürfe]] hingegen wären fehl am Platz, hingegen sollten Sie dem Kind die [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] für die Folgen seines Tuns übergeben, also es auffordern, Dinge wieder aufheben und verräumen. Dazu genüget in der Regel eine Bitte oder eine Frage nicht, Sie müssen es ihm schon [[Klartext|klar]] [[befehlen]]! Falls es sich weigert, müssen Sie so lange [[ausharren]], bis es von sich aus einsichtig geworden ist (falls es dabei offensichtlich überfordert ist, können Sie ihm natürlich auch Ihre Hilfe anbieten). Verlassen Sie das Kind aber in solchen Situationen nicht, das Kind würde das Kind als [[Strafen|Strafe]] empfinden (zudem noch als eine der schlimmst möglichen!). Geben Sie aber keinesfalls nach, auch wenn es für Sie gerade viel [[Bequemlichkeit der Eltern|leichter]] wäre, selbst aufzuräumen. Bleiben Sie [[konsequent]], das mag zwar häufig aufwändiger sein, doch werden Sie schon bald erfahren, wie sehr sich dieser Aufwand für Sie gelohnt hat. Denn in aller Regel sind derartige Ausbrüche des Kindes einmalig, jedenfalls wenn Sie schon beim ersten [[Toben|Tobsuchtsanfall]] angemessen reagieren konnten (ansonsten Ihnen das Kind schon bald die nächste Chance zum üben geben wird!).