Freier Wille: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Wille, bzw. seine Kultivierung durch [[Grenzen]], ist das zweite Prinzip der Erziehung: Während es in den beiden ersten Jahren fast ausschliesslich darum geht, dass die Eltern lernen ihrem Kind zu vertrauen, müssen sie nun lernen dem Willen, der sich im Kind entwickelt, angemessene Grenzen entgegenzusetzen. Wie beim Vertrauen kann auch dieses Thema aus beiden Blickwinkeln betrachtet werden:
Der Wille, bzw. seine Kultivierung durch [[Grenzen]], ist das zweite Prinzip der Erziehung: Während es in den beiden ersten Jahren fast ausschliesslich darum geht, dass die Eltern lernen ihrem Kind zu vertrauen, müssen sie nun lernen, dem Willen, der sich im Kind entwickelt, angemessene Grenzen entgegenzusetzen. Wie beim Vertrauen kann auch dieses Thema aus beiden Blickwinkeln betrachtet werden:
* [[Willensbildung]] im Kind
* [[Willensbildung]] im Kind
[[Grenzen]] setzen durch die Eltern.
* [[Grenzen]] setzen durch die Eltern.


 
Wenn sich der Wille im Kind entwickelt, ist er gewissermassen noch roh, eine ungestüme Kraft, die vom Kind weder dosiert noch rücksichtsvoll gesteuert werden kann. Das Kind sagt ganz einfach "Ich will" oder [[Nein des Kindes|"Nein"]]. Der rohe Wille ist wie ein Diamant, der geschliffen werden will.
Wenn sich der Wille im Kind entwickelt, ist er gewissermassen noch roh. Er ist dann noch eine ungestüme Kraft, vom Kind weder dosiert noch rücksichtsvoll gesteuert werden kann. Das Kind sagt ganz einfach "Ich will" oder [[Nein des Kindes|"Nein"]].  


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Während den ersten zwei Lebensjahren des Kindes geht es zwar vor allem darum, dass die Eltern lernen dem Kind zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. Trotzdem kann der Wille schon Thema sein:
Während den ersten zwei Lebensjahren des Kindes geht es zwar vor allem darum, dass die Eltern lernen dem Kind zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. Trotzdem kann der Wille schon Thema sein:
* '''Lebenswille''': Vom eigentlichen Willen wird hier der [[Lebenswille]] unterschieden. Der Lebenswille bezieht sich gewissermassen auf das nackte Überleben, also auf die Befriedigung der [[Grundbedürfnisse des Kindes]]. Dieser Lebenswille ist schon von Geburt an da (im Gensatz zum eigentlichen Willen, der sich in der Regel erst etwa im dritten Lebensjahr zu bilden beginnt).  
* '''Lebenswille''': Vom eigentlichen Willen wird hier der [[Lebenswille]] unterschieden. Der Lebenswille bezieht sich gewissermassen auf das nackte Überleben, also auf die Befriedigung der [[Grundbedürfnisse des Kindes]]. Dieser Lebenswille ist schon von Geburt an da (im Gensatz zum eigentlichen Willen, der sich in der Regel erst etwa im dritten Lebensjahr zu bilden beginnt).  
* '''"Kleine" Autonomiephase''': Wenn das Kind zu laufen und/oder zu sprechen beginnt, weitet es seinen Wirkungskreis ganz massgeblich aus. Man spricht deshalb auch von einer [[Autonomiephase#Phase_der_Vertrauensbildung_.28bis_etwa_2_Jahre.29|"kleinen" Autonomiephase]]. Die Eltern können dann schon einmal etwas üben Grenzen zu setzen, wenn das Kind zum Beispiel auf die Strasse laufen will.
* '''"Kleine" Autonomiephase''': Wenn das Kind zu laufen oder zu sprechen beginnt, weitet es seinen Wirkungskreis bereits massgeblich aus. Man spricht deshalb auch von einer [[Autonomiephase#Phase_der_Vertrauensbildung_.28bis_etwa_2_Jahre.29|"kleinen" Autonomiephase]]. Die Eltern können dann schon einmal etwas üben Grenzen zu setzen, wenn das Kind zum Beispiel auf die Strasse laufen will.


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