Essstörungen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Mögliche Ursachen==
==Mögliche Ursachen==
===Süchtiges Verhalten===
===Süchtiges Verhalten===
Süchtiges Verhalten liegt regelmässig in frühester Kindheit begründet, wenn ein Kind entweder zu wenig [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] erhält (insbesondere weil seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] nicht gestillt wurden), oder es zu wenig [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] erhält (insbesondere ihm zu wenig [[Grenzen]] gesetzt wurden):
Süchtiges Verhalten liegt regelmässig in frühester Kindheit begründet, wenn ein Kind entweder zu wenig [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] erhält (insbesondere weil seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] nicht gestillt wurden), oder es zu wenig [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] erhält (insbesondere ihm zu wenig [[Grenzen]] gesetzt wurden). Sucht kann ganz verschiedene Formen haben, Essstörungen können nur eine davon sein.
* '''Sucht''': Werden die [[Grundbedürfnisse des Kindes]] zu wenig befriedigt, wird es folgerichtig nach [[Ersatzbefriedigung|Ersatz]] suchen und dabei nur allzu leicht süchtig, weil es nie mehr das finden wird, was ihm einst gefehlt hat.
* '''Sucht''': Werden die [[Grundbedürfnisse des Kindes]] zu wenig befriedigt, wird es folgerichtig nach [[Ersatzbefriedigung|Ersatz]] suchen und dabei nur allzu leicht süchtig, weil es nie mehr das finden wird, was ihm einst gefehlt hat.
* '''Schönheitsideale''': Spätestens mit der [[Sozialisation]] sind Sie nicht mehr das einzige [[Vorbild]], es kommen [[Ideale]] aus der Umwelt und insbesondere aus den Medien hinzu. Als Eltern haben Sie darauf zwar nicht mehr allzu viel Einfluss (ausser Sie ziehen die Kinder gewissermassen in Isolation auf), doch bleiben Sie natürlich immer noch das wichtigste Vorbild, wenn es zum Beispiel darum geht, Gesichtsfalten zu kaschieren oder einen "Sixpack" anzutrainieren. Entscheidend dabei ist, inwiefern Sie Ihr Kind mit all seinen Fähigkeiten und Eigenschaften [[annehmen]] können, wie es ist und sich nicht dauernd fragen, wie es nach irgendeiner [[Normen|Norm]] oder im [[Vergleichen|Vergleich]] zu Nachbarskindern sein sollte.
* '''Schönheitsideale''': Spätestens mit der [[Sozialisation]] sind Sie nicht mehr das einzige [[Vorbild]], es kommen [[Ideale]] aus der Umwelt und insbesondere aus den Medien hinzu. Als Eltern haben Sie darauf zwar nicht mehr allzu viel Einfluss (ausser Sie ziehen die Kinder gewissermassen in Isolation auf), doch bleiben Sie natürlich immer noch das wichtigste Vorbild, wenn es zum Beispiel darum geht, Gesichtsfalten zu kaschieren oder einen "Sixpack" anzutrainieren. Entscheidend dabei ist, inwiefern Sie Ihr Kind mit all seinen Fähigkeiten und Eigenschaften [[annehmen]] können, wie es ist und sich nicht dauernd fragen, wie es nach irgendeiner [[Normen|Norm]] oder im [[Vergleichen|Vergleich]] zu Nachbarskindern sein sollte.
* '''Perfektionismus''': Als Eltern brauchen Sie nicht [[Perfektion|perfekt]] zu sein, Sie sollten ganz im Gegenteil auch Ihre Unvollkommenheit akzeptieren können, um gerade dadurch [[Vollkommenheit|vollkommen]] zu sein. Denn [[Fehler]] und [[Misserfolge]] gehören zum Leben, sie sind geradezu ein hervorragendes Mittel um [[lernen]] zu können. Wenn Sie selbst perfektionistisch veranlagt sind, ist die Gefahr gross, dass Sie dies auch von Ihren Kindern erwarten, wodurch diese sehr schnell [[Überforderung des Kindes|überfordert]] werden. Wiederholt sich diese Überforderung zu oft, kann das leicht eine [[Totalverweigerung]] provozieren, ganz nach dem Motto "Wenn ich es sowieso nicht richtig machen kann, mache ich gar nichts mehr.". Bis zur Essensverweigerung ist es dann nicht mehr weit.
* '''Perfektionismus''': Als Eltern brauchen Sie nicht [[Perfektion|perfekt]] zu sein, Sie sollten ganz im Gegenteil auch Ihre Unvollkommenheit akzeptieren können, um gerade dadurch [[Vollkommenheit|vollkommen]] zu sein. Denn [[Fehler]] und [[Misserfolge]] gehören zum Leben, sie sind geradezu ein hervorragendes Mittel um [[lernen]] zu können. Wenn Sie selbst perfektionistisch veranlagt sind, ist die Gefahr gross, dass Sie dies auch von Ihren Kindern erwarten und diese die Erwartung von Ihnen übernehmen, da Kinder ja von Natur aus ihren Eltern [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. Und da die Perfektion sowieso niemals erreicht werden kann, schon gar nicht von einem Kind, kann aus dem Streben danach sehr einfach eine Sucht werden.


===Machtkampf===
===Machtkampf===