Entschuldigungen des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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==Angemessen Reaktion==
==Angemessen Reaktion==
===Erfahrung von Mitgefühl===
===Erfahrung von Mitgefühl===  
Hingegen können Kinder sehr wohl wahrnehmen, wenn sie jemandem Leid angetan haben. In diesem Prozess des Mitgefühls und der Versöhnung können und sollen Sie als Eltern Ihr Kind denn auch begleiten. Als Erstes müssen Sie dem Kind zeigen beziehungsweise erklären, dass und welches Leid (oder Schaden) es verursacht hat. Kinder vor der [[Sozialisierung]] haben häufig noch ganz andere [[Wertvorstellungen]] als Erwachsene. So kann es ein Kind durchaus als persönlichen Erfolg betrachten, wenn es zum Beispiel seinem Spielkameraden etwas wegnimmt, das ihm gefällt: Vielleicht brauchte es viel Anstrengung oder Geschicklichkeit dazu und freut sich nun entsprechend. Es kann auch Gefallen daran finden, dass ein fallengelassenes Glas in tausend glitzernde Scherben zerbricht!
Kinder können aber sehr wohl wahrnehmen, wenn sie jemandem Leid angetan haben. In diesem Prozess des Mitgefühls und der Versöhnung können und sollen Sie als Eltern Ihr Kind denn auch begleiten. Als Erstes müssen Sie dem Kind zeigen beziehungsweise erklären, dass und welches Leid (oder Schaden) es verursacht hat. Kinder vor der [[Sozialisierung]] haben häufig noch ganz andere [[Wertvorstellungen]] als Erwachsene. So kann es ein Kind durchaus als persönlichen Erfolg betrachten, wenn es zum Beispiel seinem Spielkameraden etwas wegnimmt, das ihm gefällt: Vielleicht brauchte es viel Anstrengung oder Geschicklichkeit dazu und freut sich nun entsprechend. Es kann auch Gefallen daran finden, dass ein fallengelassenes Glas in tausend glitzernde Scherben zerbricht!


Als Zweites sollten Sie sich vergegenwärtigen, was die "Tat" überhaupt bewirkt hat. So ist es im Beispiel nicht zwingend, dass sich Spielkameraden daran stören, ihre Spielsachen mit anderen zu teilen. In diesem Fall würde es schon genügen, das Kind zu fragen, ob es das andere um Erlaubnis gefragt hat. So kann es lernen, dass Teilen zwar möglich und unter Umständen gar erwünscht ist, aber eben nicht ganz selbstverständlich ist. Beginnt das andere Kind aber zu toben, müssen Sie aktiv werden: Nehmen Sie Ihr Kind an der Hand, gehen Sie mit ihm zum anderen und machen es liebevoll aber klar darauf aufmerksam, was sein Verhalten beim anderen ausgelöst hat. Entscheidend ist, dass Sie zwischen den beiden Kindern einen Austausch anregen, bei dem es in erster Linie um deren [[Gefühle]] geht. Helfen Sie den Kindern dabei, diese Gefühle wahrzunehmen, indem Sie danach fragen ("Bist Du wütend?"), verzichten Sie aber auf etwelche Interpretationen von [[Emotionen]] ("Ich sehe, dass Du traurig bist!").
Als Zweites sollten Sie sich vergegenwärtigen, was die "Tat" überhaupt bewirkt hat. So ist es im Beispiel nicht zwingend, dass sich Spielkameraden daran stören, ihre Spielsachen mit anderen zu teilen. In diesem Fall würde es schon genügen, das Kind zu fragen, ob es das andere um Erlaubnis gefragt hat. So kann es lernen, dass Teilen zwar möglich und unter Umständen gar erwünscht ist, aber eben nicht ganz selbstverständlich ist. Beginnt das andere Kind aber zu toben, müssen Sie aktiv werden: Nehmen Sie Ihr Kind an der Hand, gehen Sie mit ihm zum anderen und machen es liebevoll aber klar darauf aufmerksam, was sein Verhalten beim anderen ausgelöst hat. Entscheidend ist, dass Sie zwischen den beiden Kindern einen Austausch anregen, bei dem es in erster Linie um deren [[Gefühle]] geht. Helfen Sie den Kindern dabei, diese Gefühle wahrzunehmen, indem Sie danach fragen ("Bist Du wütend?"), verzichten Sie aber auf etwelche Interpretationen von [[Emotionen]] ("Ich sehe, dass Du traurig bist!").