Doppelbotschaften: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Angst vor Liebesverlust''': Viele Menschen fürchten, ihr Gegenüber vor den Kopf zu stossen, wenn sie die Wahrheit sagen, sodass sie dann vermeintlich nicht mehr geliebt werden.  Dabei geht vergessen, dass man sich nur in Beziehungen die Wahrheit sagen kann, in denen ein intaktes [[Vertrauen|Vertrauensverhältnis]] besteht. Dann aber wird eine Beziehung gestärkt, wenn man offen und ehrlich miteinander umgehen kann. Geht umgekehrt eine Beziehung in Brüche, weil Sie die Wahrheit sagen, war die Beziehung vermutlich nicht allzu tragfähig.
* '''Angst vor Liebesverlust''': Viele Menschen fürchten, ihr Gegenüber vor den Kopf zu stossen, wenn sie die Wahrheit sagen, sodass sie dann vermeintlich nicht mehr geliebt werden.  Dabei geht vergessen, dass man sich nur in Beziehungen die Wahrheit sagen kann, in denen ein intaktes [[Vertrauen|Vertrauensverhältnis]] besteht. Dann aber wird eine Beziehung gestärkt, wenn man offen und ehrlich miteinander umgehen kann. Geht umgekehrt eine Beziehung in Brüche, weil Sie die Wahrheit sagen, war die Beziehung vermutlich nicht allzu tragfähig.
* '''Angst vor Blösse''': Häufig haben Menschen Angst davor, ihre wirklichen Gefühle oder Gedanken zu offenbaren, weil sie sich dafür schämen. Nehmen Sie sich doch Ihre Kinder zum Vorbild: sie sind immer offen und ehrlich - und werden von Ihnen "trotzdem" geliebt (oder vielleicht sogar gerade darum). Es gibt also keinen Grund, sich zu schämen!
* '''Angst vor Blösse''': Häufig haben Menschen Angst davor, ihre wirklichen Gefühle oder Gedanken zu offenbaren, weil sie sich dafür schämen. Nehmen Sie sich doch Ihre Kinder zum Vorbild: sie sind immer offen und ehrlich - und werden von Ihnen "trotzdem" geliebt (oder vielleicht sogar gerade darum). Es gibt also keinen Grund, sich zu schämen!
* '''Manipulation''': Gerne werden Absichten nicht offen gezeigt, weil sie - tatsächlich oder auch bloss vermeintlich - unlauter sind. Wenn Sie zum Beispiel das Kind zum lächeln bringen wollen, weil gerade ein Photo ansteht, und dazu ein Lächeln Ihrerseits aufsetzen, versuchen Sie zu [[Manipulierende Eltern|manipulieren]]. Kinder spüren sehr genau, ob Ihr Lächeln echt ist oder nicht. Die eine Botschaft lautet dann "Meine Mutter freut sich" (das aufgesetzte Lächeln) und die andere "Meine Mutter will etwas von mir" (die tatsächliche Absicht). Im besten Fall wert sich das Kind, im schlechtesten Fall aber [[Resignieren|resigniert]] es und übernimmt dieses [[Manipulierendes Kind|manipulativen Verhalten]] irgendwann.
* '''Manipulation''': Gerne werden Absichten nicht offen gezeigt, weil sie - tatsächlich oder auch bloss vermeintlich - unlauter sind. Wenn Sie zum Beispiel das Kind zum lächeln bringen wollen, weil gerade ein Photo ansteht, und dazu ein Lächeln Ihrerseits aufsetzen, versuchen Sie zu [[Manipulierende Eltern|manipulieren]]. Kinder spüren sehr genau, ob Ihr Lächeln echt ist oder nicht. Die eine Botschaft lautet dann "Meine Mutter freut sich" (das aufgesetzte Lächeln) und die andere "Meine Mutter will etwas von mir" (die tatsächliche Absicht). Im besten Fall [[Protestieren|protestiert]] das Kind, im schlechtesten Fall aber [[Resignieren|resigniert]] es oder übernimmt irgendwann das [[Manipulierendes Kind|manipulative Verhalten]].
* '''Schummeln''': Schliesslich wird auch gern [[Schummelnde Eltern|geschummelt]], wenn es darum geht, etwas leichter zum Ziel zu kommen. Die Absicht dahinter mag unproblematisch sein, trotzdem entsteht ein Widerspruch zwischen dem Gesagten und dem Beabsichtigten. So ist die Versuchung gross, dem Kind zum Beispiel damit zu [[drohen]], dass der Onkel sehr traurig würde, wenn er zum Abschied keinen Kuss bekäme. Diese Drohung mag zwar funktionieren, doch sollten Sie sich schon Gedanken darüber machen, weshalb ein Kind zu einer Liebkosung verleitet werden soll, zu der er es freiwillig nicht bereit wäre.
* '''Schummeln''': Schliesslich wird auch gern [[Schummelnde Eltern|geschummelt]], wenn es darum geht, etwas leichter zum Ziel zu kommen. Die Absicht dahinter mag unproblematisch sein, trotzdem entsteht ein Widerspruch zwischen dem Gesagten und dem Beabsichtigten. So ist die Versuchung gross, dem Kind zum Beispiel damit zu [[drohen]], dass der Onkel sehr traurig würde, wenn er zum Abschied keinen Kuss bekäme. Diese Drohung mag zwar funktionieren, doch sollten Sie sich schon Gedanken darüber machen, weshalb ein Kind zu einer Liebkosung verleitet werden soll, zu der er es freiwillig nicht bereit wäre.
Die Ursachen für Doppelbotschaften scheinen eher harmloser Natur zu sein, zumal kaum je eine schlechte Absicht dahintersteckt, doch sind die Folgen in der Kommunikation, gerade mit Kindern, sehr problematisch.
Die Ursachen für Doppelbotschaften scheinen eher harmloser Natur zu sein, zumal kaum je eine schlechte Absicht dahintersteckt, doch sind die Folgen in der Kommunikation, gerade mit Kindern, sehr problematisch.