Beruhigen: Unterschied zwischen den Versionen

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*'''Essen und Trinken''': Besonders heikel ist es, wenn Sie dem Kind zur Beruhigung einfach etwas zu Essen, womöglich noch [[Süssigkeiten]], geben. Damit würden Sie geradezu die Grundlage für [[Sucht|süchtiges Verhalten]] schaffen, geht es doch nicht darum, dass das Kind Hunger oder Durst hätte, sondern dass seine Sorgen ernst genommen werden.
*'''Essen und Trinken''': Besonders heikel ist es, wenn Sie dem Kind zur Beruhigung einfach etwas zu Essen, womöglich noch [[Süssigkeiten]], geben. Damit würden Sie geradezu die Grundlage für [[Sucht|süchtiges Verhalten]] schaffen, geht es doch nicht darum, dass das Kind Hunger oder Durst hätte, sondern dass seine Sorgen ernst genommen werden.
*'''Beschwichtigen''': Sorgen von Kleinkindern sind regelmässig [[existenziell|existenzieller Natur]], geht es doch immer um [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]], also schlicht um das [[Lebenswille|Überleben]]. [[Beschwichtigen]] Sie also nichts ("Das ist doch nicht so schlimm!"), sondern nehmen Sie die Sorgen des Kindes immer [[Ernst nehmen|ernst]] ("Hast Du Dir weh getan?") und zeigen Sie ihm, was Sie alles unternehmen könnten ("Soll ich dort ein wenig blasen, wo es weh tut?"). Das bestätigt das [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]], dass ihm immer geholfen wird, sodass es nach und nach mit [[Frustrationstoleranz|mehr Unbill umgehen]] kann.
*'''Beschwichtigen''': Sorgen von Kleinkindern sind regelmässig [[existenziell|existenzieller Natur]], geht es doch immer um [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]], also schlicht um das [[Lebenswille|Überleben]]. [[Beschwichtigen]] Sie also nichts ("Das ist doch nicht so schlimm!"), sondern nehmen Sie die Sorgen des Kindes immer [[Ernst nehmen|ernst]] ("Hast Du Dir weh getan?") und zeigen Sie ihm, was Sie alles unternehmen könnten ("Soll ich dort ein wenig blasen, wo es weh tut?"). Das bestätigt das [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]], dass ihm immer geholfen wird, sodass es nach und nach mit [[Frustrationstoleranz|mehr Unbill umgehen]] kann.
*'''Tadeln''': Höchst [[kontraproduktiv]] wäre es, das Kind für seine Sorgen auch noch zu [[tadeln]] ("Mach doch nicht immer gleich so ein Theater!"). Bedenken Sie, dass Kinder niemals von sich aus auf die Idee kämen, die Eltern zu belästigen, es ist ihnen vielmehr schon von Natur aus daran gelegen, dass es diesen auch gut geht, schon bloss aus dem einen Grund, dass sie schliesslich auf Gedeih und Verderb von ihnen abhängig sind!
*'''Tadeln''': Höchst [[kontraproduktiv]] wäre es, das Kind für seine Sorgen auch noch zu [[tadeln]] ("Mach doch nicht immer gleich so ein Theater!"). Bedenken Sie, dass Kinder niemals von sich aus auf die Idee kämen, die Eltern zu belästigen, es ist ihnen vielmehr schon von Natur aus daran gelegen, dass es diesen auch gut geht, schon bloss aus dem einen Grund, dass sie auf Gedeih und Verderb von ihnen abhängig sind! Und es ist ja auch nicht so, dass das Kind einfach beschliessen könnte, dass ihm gar nichts fehlen würde. Erst wenn das Kind von Ihnen [[Verlässlichkeit|zuverlässig]] erfährt, dass Sie sich um es kümmern, kann es die Zuversicht entwickeln, 
*'''Erklärungen''': Wenn Kindern etwas fehlt, brauchen sie dafür keine [[Erklären|Erklärungen]] ("Das kommt davon, wenn Du so schnell rennst!"), sondern ausschliesslich [[Trost]]. Den Zusammenhang zwischen ihrem Tun und den Folgen haben sie ja gerade selbst [[erfahren]]! Allenfalls können Sie das Kind zum Beispiel noch fragen, ob es gestolpert sei.
*'''Erklärungen''': Wenn Kindern etwas fehlt, brauchen sie dafür keine [[Erklären|Erklärungen]] ("Das kommt davon, wenn Du so schnell rennst!"), sondern ausschliesslich [[Trost]]. Den Zusammenhang zwischen ihrem Tun und den Folgen haben sie ja gerade selbst [[erfahren]]! Allenfalls können Sie das Kind zum Beispiel noch fragen, ob es gestolpert sei.
*'''Vorwürfe''': Noch weniger angebracht sind [[Vorwürfe der Eltern|Vorwürfe]] irgendwelcher Art ("Du störst den ganzen Zug mit Deinem Geschrei!"). Weder kann das Kind solche Vorwürfe verstehen, noch wird damit sein Kummer besänftigt, ganz im Gegenteil: es wird sich nicht [[Annehmen|angenommen]] fühlen und gerade deshalb noch mehr auf seine Not aufmerksam machen wollen.
*'''Vorwürfe''': Noch weniger angebracht sind [[Vorwürfe der Eltern|Vorwürfe]] irgendwelcher Art ("Du störst den ganzen Zug mit Deinem Geschrei!"). Weder kann das Kind solche Vorwürfe verstehen, noch wird damit sein Kummer besänftigt, ganz im Gegenteil: es wird sich nicht [[Annehmen|angenommen]] fühlen und gerade deshalb noch mehr auf seine Not aufmerksam machen wollen.