Autonomiephase: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Das "Nein" setzt ein "Ja" voraus''': Viele Eltern scheuen sich, dem Kind "derart hart" Grenzen zu setzen. In der Regel steckt dabei Angst vor [[Liebesentzug]] dahinter: "Wenn ich dem Kind das Eis verweigere, wird es wütend auf mich". Entscheidend ist deshalb, dass Sie vor der Phase der Willensbildung bereits ein tragfähiges [[Vertrauen|Vertrauensverhältnis]] aufbauen konnten. Das heisst für Sie als Eltern, dass Sie Ihrem Kind und seinen [[Fähigkeiten]] von Anfang an [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]] und ihm seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] so umfassend wie möglich befriedigen. Oder anders gesagt: In den ersten zwei Jahren, also bevor sich der Wille entwickelt, sollten Sie zu möglichst allem, was vom Kind kommt, "Ja" sagen. Das tönt auf den ersten Blick einfach, doch bedeutet es  zum Beispiel auch, dass Sie es nach Möglichkeit im Elternbett schlafen lassen, wenn es danach verlangt oder dass Sie sich auf dem Spaziergang so lange gedulden können, bis es alle Blumen und Steine "untersucht" hat, auch wenn Sie einen Termin haben. Selbstverständlich gibt es auch in dieser Phase [[Grenzen der Eltern|Grenzen, und zwar Ihre eigenen]], also insbesondere beschränkten Ressourcen, doch sollten die Bedürfnisses des Kindes grundsätzlich Vorrang haben. Bedenken Sie, dass das Kind in dieser Phase weder Wünsche hat (die selbstverständlich warten können und nicht immer in Erfüllung gehen müssen) noch sonst irgendwelche [[Absicht des Kindes|Absichten]] entwickelt, ausser dass es eben [[Lebenswille|leben will]] und sich dabei vollumfänglich seinen Eltern [[Vertrauen des Kindes|anvertraut]].
* '''Das "Nein" setzt ein "Ja" voraus''': Viele Eltern scheuen sich, dem Kind "derart hart" Grenzen zu setzen. In der Regel steckt dabei Angst vor [[Liebesentzug]] dahinter: "Wenn ich dem Kind das Eis verweigere, wird es wütend auf mich". Entscheidend ist deshalb, dass Sie vor der Phase der Willensbildung bereits ein tragfähiges [[Vertrauen|Vertrauensverhältnis]] aufbauen konnten. Das heisst für Sie als Eltern, dass Sie Ihrem Kind und seinen [[Fähigkeiten]] von Anfang an [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]] und ihm seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] so umfassend wie möglich befriedigen. Oder anders gesagt: In den ersten zwei Jahren, also bevor sich der Wille entwickelt, sollten Sie zu möglichst allem, was vom Kind kommt, "Ja" sagen. Das tönt auf den ersten Blick einfach, doch bedeutet es  zum Beispiel auch, dass Sie es nach Möglichkeit im Elternbett schlafen lassen, wenn es danach verlangt oder dass Sie sich auf dem Spaziergang so lange gedulden können, bis es alle Blumen und Steine "untersucht" hat, auch wenn Sie einen Termin haben. Selbstverständlich gibt es auch in dieser Phase [[Grenzen der Eltern|Grenzen, und zwar Ihre eigenen]], also insbesondere beschränkten Ressourcen, doch sollten die Bedürfnisses des Kindes grundsätzlich Vorrang haben. Bedenken Sie, dass das Kind in dieser Phase weder Wünsche hat (die selbstverständlich warten können und nicht immer in Erfüllung gehen müssen) noch sonst irgendwelche [[Absicht des Kindes|Absichten]] entwickelt, ausser dass es eben [[Lebenswille|leben will]] und sich dabei vollumfänglich seinen Eltern [[Vertrauen des Kindes|anvertraut]].


Die Autonomiephase dauert schliesslich genau so lange bis die Eltern [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, dem Kind [[Grenzen]] zu setzen, also seinem frisch erwachten [[Wille|Willen]] ein [[konsequent|konsequentes]] [[Nein der Eltern|"Nein!"]] entgegenzuhalten. Im Idealfall genügend dazu zwei bis drei "Episoden".
Die Autonomiephase dauert schliesslich genau so lange bis die Eltern [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, dem Kind [[Grenzen]] zu setzen, also seinem frisch erwachten [[Wille|Willen]] ein [[konsequent|konsequentes]] [[Nein der Eltern|"Nein!"]] entgegenzuhalten. Im Idealfall genügend dazu zwei bis drei "Episoden". Dann hat das Kind noch vor der Sozialisation, also in der Regel mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, gelernt Grenzen seiner Umwelt zu [[Respekt des Kindes|respektieren]] und ist entsprechend [[reif]].


Wenn das "Nein" aber immer wieder bloss [[halbherzig]] ausgesprochen, womöglich noch verbunden mit [[Drohen|Drohungen]] und ähnlichem, kann sich die Phase unendlich verzögern und der Wille des Kindes wird sich nie richtig entwickeln können. Typische Reaktionen sind dann [[Jammern]], [[Möchten]], [[Selbstmitleid]], [[Querulieren]] und ähnliches. Das Ergebnis davon ist eine [[Willensschwäche]], sodass das Kind auch noch als Erwachsener nie so richtig weiss, was es will.  
Wenn das "Nein" aber immer wieder bloss [[halbherzig]] ausgesprochen, womöglich noch verbunden mit [[Drohen|Drohungen]] und ähnlichem, kann sich die Phase unendlich verzögern und der Wille des Kindes wird sich nie richtig entwickeln können. Typische Reaktionen sind dann [[Jammern]], [[Möchten]], [[Selbstmitleid]], [[Querulieren]] und ähnliches. Das Ergebnis davon ist eine [[Willensschwäche]], sodass das Kind auch noch als Erwachsener nie so richtig weiss, was es will.