Ausdauer des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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==Beeinträchtigung der Ausdauer==
==Beeinträchtigung der Ausdauer==
Demgegenüber gibt es einige "Möglichkeiten", die Ausdauer des Kindes schon sehr früh, aber um so nachhaltiger, zu stören. Das geschieht zwar meist unbewusst und häufig sogar noch auf eher belustigende Art, doch sollte bedacht werden, dass eine Beeinträchtigung der Ausdauer in den ersten vier Jahren später kaum mehr korrigiert werden kann!  
Demgegenüber gibt es einige "Möglichkeiten", die Ausdauer des Kindes schon sehr früh, aber um so nachhaltiger, zu stören. Das geschieht zwar meist unbewusst und häufig sogar noch auf eher belustigende Art, doch sollte bedacht werden, dass eine Beeinträchtigung der Ausdauer in den ersten vier Jahren später kaum mehr korrigiert werden kann!  
* '''Resignieren lassen:''' Am heikelsten ist die in früherer Zeit noch gang und gäbe Methode des "[[Schreiendes Kleinkind|Schreien]] lassen, um die Lungen des Kleinkindes zu stärken". Ganz abgesehen davon, dass das nach heutigen Erkenntnissen schon aus medizinischer Sicht ein Unsinn ist, ist es aus erzieherischer Sicht in höchstem Masse bedenklich: Ein (Klein)Kind schreit immer nur dann, wenn ein [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnis]] nicht befriedigt ist. Und Grundbedürfnisse müssen immer und möglichst sofort befriedigt werden, ansonsten das Kind das Vertrauen in seine Eltern verliert und entsprechend Mühe haben wird, Selbstvertrauen aufzubauen. Wenn das Kind solange schreien gelassen wird, bis es aufhört (was im übrigen sehr lagen dauern kann und für die Eltern eigentlich auch gar nicht zum aushalten ist), hat es schlicht [[Resignieren|resigniert]]. Ein Kind, das immer wieder resigniert, verliert nicht nur sein Vertrauen ins Leben, sondern irgendwann überhaupt seinen [[Lebenswille|Lebenswillen]]. Die Folgen davon sind im besten Fall Stimmungen wie [[Trübsal]] oder [[Hoffnungslosigkeit]], im schlimmsten Fall können aber auch schwere [[Depressionen]] bis hin zum [[Suizid]] die späteren Folgen sein.
* '''Resignieren lassen:''' Am heikelsten ist die in früherer Zeit noch gang und gäbe Methode des "[[Schreiendes Kleinkind|Schreien]] lassen, um die Lungen des Kleinkindes zu stärken". Ganz abgesehen davon, dass das nach heutigen Erkenntnissen schon aus medizinischer Sicht ein Unsinn ist, ist es aus erzieherischer Sicht in höchstem Masse bedenklich: Ein (Klein)Kind schreit immer nur dann, wenn ein [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnis]] nicht befriedigt ist. Und Grundbedürfnisse müssen immer und möglichst sofort befriedigt werden, ansonsten das Kind das Vertrauen in seine Eltern verliert und entsprechend Mühe haben wird, Selbstvertrauen aufzubauen. Wenn das Kind solange schreien gelassen wird, bis es aufhört (was im übrigen sehr lagen dauern kann und für die Eltern eigentlich auch gar nicht zum aushalten ist), hat es schlicht [[Resignieren|resigniert]]. Ein Kind, das immer wieder resigniert, verliert nicht nur sein Vertrauen ins Leben, sondern irgendwann überhaupt seinen [[Lebenswille|Lebenswillen]].
* '''Unterbrechen und Stören:''' Die wichtigste Ursache für mangelnde Ausdauer der Kinder sind wohl [[Unterbrechen|Unterbrechungen]] und [[Störende Eltern|Störungen durch die Eltern]]: Wenn Eltern dauernd meinen, sie müssten beim Kind irgendwo [[nachhelfen]], irgend etwas [[zurechtrücken]] oder da noch einen [[Vorschlagen|Vorschlag]] anmelden und dort noch eine [[Verbessern|Verbesserung]] beliebt machen, obwohl das Kind eigentlich mit sich ganz zufrieden ist, ist das vor allem ein Zeichen dafür, dass die Eltern zu wenig [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] in ihr Kind haben: Sie muten ihm nicht zu, dass es erstens selbst weiss, was es braucht und dass es zweitens, wenn ihm etwas fehlt, nicht selbst auf sich aufmerksam machen kann.
* '''Unterbrechen und Stören:''' Die wichtigste Ursache für mangelnde Ausdauer der Kinder sind wohl [[Unterbrechen|Unterbrechungen]] und [[Störende Eltern|Störungen durch die Eltern]]: Wenn Eltern dauernd meinen, sie müssten beim Kind irgendwo [[nachhelfen]], irgend etwas [[zurechtrücken]] oder da noch einen [[Vorschlagen|Vorschlag]] anmelden und dort noch eine [[Verbessern|Verbesserung]] beliebt machen, obwohl das Kind eigentlich mit sich ganz zufrieden ist, ist das vor allem ein Zeichen dafür, dass die Eltern zu wenig [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] in ihr Kind haben: Sie muten ihm nicht zu, dass es erstens selbst weiss, was es braucht und dass es zweitens, wenn ihm etwas fehlt, nicht selbst auf sich aufmerksam machen kann.
* '''Reizüberflutung:''' Der [[Wohlstand]], in dem wir in der westlichen Zivilisation im allgemeinen leben, hat für Kinder leider auch seine Schattenseiten: Die industrielle Produktion macht es heute einfach, von Lebensmitteln über Spielsachen bis zur Wohnungseinrichtung alles in schrillen Farben und womöglich noch akustisch oder gar olfaktorisch untermalt zu produzieren. Auf diese [[Reizüberflutung]] reagieren Kinder ganz besonders sensibel, da sie einerseits dauernd [[Ablenken|abgelenkt]] werden und andererseits mit der Schwemme an Eindrücken schnell [[Überforderung des Kindes|überfordert]] sind.
* '''Reizüberflutung:''' Der [[Wohlstand]], in dem wir in der westlichen Zivilisation im allgemeinen leben, hat für Kinder leider auch seine Schattenseiten: Die industrielle Produktion macht es heute einfach, von Lebensmitteln über Spielsachen bis zur Wohnungseinrichtung alles in schrillen Farben und womöglich noch akustisch oder gar olfaktorisch untermalt zu produzieren. Auf diese [[Reizüberflutung]] reagieren Kinder ganz besonders sensibel, da sie einerseits dauernd [[Ablenken|abgelenkt]] werden und andererseits mit der Schwemme an Eindrücken schnell [[Überforderung des Kindes|überfordert]] sind.