Anstandsregeln: Unterschied zwischen den Versionen

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Anstandsregeln sind also nicht etwa naturgegeben und deshalb dem Kind auch nicht in irgendeiner Weise angeboren. Häufig sind sie auch nicht gerade besonders vernünftig, sondern werden viel mehr nach dem Motto „Das macht man halt so.“ eingehalten: Was ist etwa der Grund, dass man am Esstisch kein Messer ablecken soll? Bereits kleine Kinder können das nämlich ohne jegliche Gefahr, sich in die Zunge zu schneiden. Wo doch die Gefahr, sich mit einer Gabel in die Zunge zu stechen, ungleich grösser ist! Trotzdem können Kinder solche Regeln dem Alter entsprechend durchaus erlernen. Und Kinder werden zudem sehr schnell erkennen, dass zum Beispiel bei der Patin andere Regeln gelten als zu Hause.  
Anstandsregeln sind also nicht etwa naturgegeben und deshalb dem Kind auch nicht in irgendeiner Weise angeboren. Häufig sind sie auch nicht gerade besonders vernünftig, sondern werden viel mehr nach dem Motto „Das macht man halt so.“ eingehalten: Was ist etwa der Grund, dass man am Esstisch kein Messer ablecken soll? Bereits kleine Kinder können das nämlich ohne jegliche Gefahr, sich in die Zunge zu schneiden. Wo doch die Gefahr, sich mit einer Gabel in die Zunge zu stechen, ungleich grösser ist! Trotzdem können Kinder solche Regeln dem Alter entsprechend durchaus erlernen. Und Kinder werden zudem sehr schnell erkennen, dass zum Beispiel bei der Patin andere Regeln gelten als zu Hause.  


Wie „[[streng Erziehung|streng]]“ Ihre Regeln sind, hängt natürlich von Ihrer persönlichen Einstellung ab. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich erstens bewusst sind, dass diese Regeln vom Kind zunächst als (unvernünftige!) Einschränkung seines Willens wahrgenommen werden. Sie sollten deshalb die Grösse haben, Ihre Regeln auch mal auf die [[Vernunft]] hin zu überprüfen und grundsätzlich nur solche anwenden, die Ihrer Prüfung standhalten, das heisst einigermassen Sinn machen. Wenn die Regeln aber dieser Überprüfung standhalten, müssen Sie, zweitens, diese unbedingt auch [[konsequent]] anwenden und darauf bestehen, dass sie eingehalten werden (notabene auch von Ihnen selbst). Denn noch heikler als unsinnige Regeln sind Regeln, die Sie aufstellen aber nicht anwenden!
Wie „[[strenge Erziehung|streng]]“ Ihre Regeln sind, hängt natürlich von Ihrer persönlichen Einstellung ab. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich erstens bewusst sind, dass diese Regeln vom Kind zunächst als (unvernünftige!) Einschränkung seines Willens wahrgenommen werden. Sie sollten deshalb die Grösse haben, Ihre Regeln auch mal auf die [[Vernunft]] hin zu überprüfen und grundsätzlich nur solche anwenden, die Ihrer Prüfung standhalten, das heisst einigermassen Sinn machen. Wenn die Regeln aber dieser Überprüfung standhalten, müssen Sie, zweitens, diese unbedingt auch [[konsequent]] anwenden und darauf bestehen, dass sie eingehalten werden (notabene auch von Ihnen selbst). Denn noch heikler als unsinnige Regeln sind Regeln, die Sie aufstellen aber nicht anwenden!


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