Abmachungen: Unterschied zwischen den Versionen

25 Bytes hinzugefügt ,  20. Oktober 2018
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===Mit Überzeugung ausgesprochene Abmachungen===
===Mit Überzeugung ausgesprochene Abmachungen===
Abmachungen müssen in dieser Phase immer der [[Vertrauensbildung]] dienen. Denn solange das Kind noch keinen eigentlichen Willen hat, geht es ihm immer um seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] (und nicht um irgendwelche [[Absicht des Kindes|Absichten]] oder [[Wünsche]]). Sie brauchen denn auch nicht allzu einschränkend sein (es sei denn bei wirklichen Gefahren), sondern dürfen, ja sollen, sich grundsätzlich grosszügig zeigen. Bestimmen Sie zum Beispiel mit dem Kind eine Halskette, mit der es spielen darf. Und denken Sie daran, dass es ihm dabei vielleicht nicht nur um die Halskette als solche geht, sondern auch darum, dass Sie Ihnen gehört und somit auch Nähe zu Ihnen symbolisiert. Diese Überlegung ist zum Beispiel auch angebracht, wenn das Kind gehalten oder getragen werden will: Es muss nicht zwingend müde sein, vielleicht braucht es "bloss" Ihre Nähe! Keinesfalls dürfen Sie ihm irgendwelche egoistischen Motive unterstellen, denn solche kann es in dieser Phase noch gar nicht entwickeln (sie können ihm höchstens durch [[Erziehungsfehler]] [[Anerziehen|anerzogen]] werden!).
Abmachungen müssen in dieser Phase immer der [[Vertrauensbildung]] dienen. Denn solange das Kind noch keinen eigentlichen Willen hat, geht es ihm immer um seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] (und nicht um irgendwelche [[Absicht des Kindes|Absichten]] oder [[Wünsche]]).
 
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===Kontrolle der Abmachungen===
===Kontrolle der Abmachungen===
kann das auch ein Kleinkind verstehen, die Versuchung bleibt aber natürlich gross. Es liegt deshalb an Ihnen gelegentlich zu kontrollieren, ob das Kind der Versuchung widerstehen konnte oder nicht. Jenachdem kommen Sie auch zum Schluss, dass Sie die Abmachung ein wenig anpassen können und ihm zum Beispiel erlauben, die Kette sorgfältig zu Ihnen zu tragen. Jedenfalls müssen Sie sich immer wieder fragen, wie [[Vernunft der Eltern|vernünftig]] die Regel überhaupt ist (Haben Sie wirklich Angst, dass das Kind die Kette kaputt machen könnte oder geht es "einfach um das [[Prinzipien|Prinzip]]"?).
kann das auch ein Kleinkind verstehen, die Versuchung bleibt aber natürlich gross. Es liegt deshalb an Ihnen gelegentlich zu kontrollieren, ob das Kind der Versuchung widerstehen konnte oder nicht. Jenachdem kommen Sie auch zum Schluss, dass Sie die Abmachung ein wenig anpassen können und ihm zum Beispiel erlauben, die Kette sorgfältig zu Ihnen zu tragen. Jedenfalls müssen Sie sich immer wieder fragen, wie [[Vernunft der Eltern|vernünftig]] die Regel überhaupt ist (Haben Sie wirklich Angst, dass das Kind die Kette kaputt machen könnte oder geht es "einfach um das [[Prinzipien|Prinzip]]"?).
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===Ausnahmen===
Sie brauchen denn auch nicht allzu einschränkend sein (es sei denn bei wirklichen Gefahren), sondern dürfen, ja sollen, sich grundsätzlich grosszügig zeigen. Bestimmen Sie zum Beispiel mit dem Kind eine Halskette, mit der es spielen darf. Und denken Sie daran, dass es ihm dabei vielleicht nicht nur um die Halskette als solche geht, sondern auch darum, dass Sie Ihnen gehört und somit auch Nähe zu Ihnen symbolisiert. Diese Überlegung ist zum Beispiel auch angebracht, wenn das Kind gehalten oder getragen werden will: Es muss nicht zwingend müde sein, vielleicht braucht es "bloss" Ihre Nähe! Keinesfalls dürfen Sie ihm irgendwelche egoistischen Motive unterstellen, denn solche kann es in dieser Phase noch gar nicht entwickeln (sie können ihm höchstens durch [[Erziehungsfehler]] [[Anerziehen|anerzogen]] werden!).


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Später, das heisst mit der [[Willensbildung|Entwicklung des Willens]], wird Ihnen das Kind mehr und mehr widersprechen und nicht mehr jede Regel, so vernünftig und verständlich sie auch sein mag, einfach akzeptieren wollen. Das ist zunächst ein Zeichen der gesunden Entwicklung. Sie sollten dann dazu übergehen, mit dem Kind eigentliche [[Vereinbarungen]] „auszuhandeln“, das heisst Regeln, an deren Ausarbeitung das Kind beteiligt ist, indem es auch eigene Vorschläge machen darf und soll. Wenn Sie mit ihm auch noch vereinbaren wollen, was geschieht, wenn es die Vereinbarung nicht einhält, sollten Sie natürlich auch diese Konsequenzen mit ihm besprechen.
Später, das heisst mit der [[Willensbildung|Entwicklung des Willens]], wird Ihnen das Kind mehr und mehr widersprechen und nicht mehr jede Regel, so vernünftig und verständlich sie auch sein mag, einfach akzeptieren wollen. Das ist zunächst ein Zeichen der gesunden Entwicklung. Sie sollten dann dazu übergehen, mit dem Kind eigentliche [[Vereinbarungen]] „auszuhandeln“, das heisst Regeln, an deren Ausarbeitung das Kind beteiligt ist, indem es auch eigene Vorschläge machen darf und soll. Wenn Sie mit ihm auch noch vereinbaren wollen, was geschieht, wenn es die Vereinbarung nicht einhält, sollten Sie natürlich auch diese Konsequenzen mit ihm besprechen.